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Tour d'amour
19th Mar 2011 - 23rd Mar 2011
Ein Ausflug nach Argentinien und der höchste Berg Amerikas!

Wie wir in Argentinien eingenebelt wurden, den höchsten Berg Amerikas besuchten, dabei vor schier unlösbare logistische Probleme gestellt wurden, durch die Anden trampten und alte Autos in Mendoza bewunderten.

Argentinien raucht. Noch nicht mal nach Argentinien eingereist stellen wir das schon fest. Der Zöllner an der Straßenkontrolle raucht in seiner Kabine. Unser Busfahrer raucht sobald wir irgendwo stoppen. Unsere Mitfahrer nebeln uns bei der Passkontrolle ein. Nach dem Ausreise und Einreisestempel geht es zur Gepäckkontrolle. Der bärtige Argentinier, der oberflächlich unsere Taschen durchsucht, tut dies mit der Fluppe im Mundwinkel. Ob er sich die wohl von unserem „Trinkgeld“, das alle Reisenden im Bus bezahlen mussten, leistet? Ob es daran liegt, dass der Grenzübertritt eigentlich ganz fix geht?

Auf 3.200m fühlt sich Bidu nicht so gut, denn er macht immer noch mit unserer Erkältung aus Mexiko rum und sein linkes Auge ist angeschwollen und knallrot. Wir haben uns da doch wohl nicht die Schweinegrippe eingefangen in Mexiko?! Auf dem Pass Los Libartadores überqueren wir zum ersten Mal die Anden und danach geht’s zum Glück wieder 1000 Höhenmeter bergabwärts bis zu unserem Hostel. Das liegt mitten im Nirgendwo und mit Hilfe von Kilometerangaben lotst uns unser Busfahrer hin und lässt uns dann im Dunkeln vor einem einsamen Haus an der Hauptverbindung Mendoza-Santiago raus und fährt dann davon Richtung Mendoza. Wo haben wir uns da nur hin manövriert? Laut Internetbeschreibung des Hostels gibt es ja zum Glück ein Restaurant, denn der nächste Ort liegt 7km entfernt und ist auch nicht mehr als ein Bergdorf. Wir verhungern nämlich fast nach den 6 Stunden Busfahrt. Doch da hat man uns wohl etwas vorgemacht. Im Hostel gibt es nämlich gar kein Restaurant und mittlerweile ist es 22 Uhr abends. Na, toll! In der Hostelküche finden wir eine angebrochene Packung Nudeln. Die kochen wir uns und wünschen uns wenigstens ein Ei oder Würze, aber wir durften ja nichts zum Essen mit über die Grenze nehmen. Ein Neuseeländerin, die gerade am Kochen war und auch so schön meinen Namen sagte wie ihre Landgenossen (ah… wie haben wir es vermisst!) erbarmte sich und schenkte uns noch zwei Tomaten. Lecker Abendessen! 

Wenigstens lernen wir abends beim Bierchen (DAS gibt’s dann im Hostel) ein paar nette Leute kennen. Am nächsten Tag dann die nächsten Überraschungen. Es gibt genau 2 Busse am Tag in eine Richtung und die liegen Stunden auseinander. Wir aber müssen noch argentinisches Geld besorgen, uns mit Essen und Trinkwasser versorgen und ach ja, in den Aconcagoa Provinzpark fahren, denn dafür sind wir ja schließlich hier. Heidi, ein deutsches Mädel, leiht uns 10 Pesos und los geht’s erst mal mit der Mission „Geld und Essbares“. In Uspallata, dem nächsten Ort dann, suchen wir die einzige Bank und tata – der Bankautomat ist bis auf den letzten Schein leer und ihr dürft raten – es ist ein Sonntag. Klasse! Wenigstens nehmen die kleinen Tante-Emma-Lebensmittelläden Kreditkarte, weiß Gott, wir wären vielleicht erst mal verhungert.


Zurück wollten wir dann einen Bus nehmen. Da wir aber mitten auf der Strecke ausgestiegen sind, wissen wir nicht wo er wieder abfährt, also fragen wir im Gebäude, wo“ Tourist Information“ (wohlgemerkt) auf Englisch angeschrieben ist. Auf die Frage aber, ob die im Gebäude anwesenden drei Damen Englisch sprechen, bekommen wir eine völlig empörte Antwort, dass dies nicht so sei. Ach ja, und der nächste Bus fährt in zwei Stunden und von irgendwo da hinten. Na bestens.

Getrampt Teil 1 - Unterwegs mit Jesus und dem Truck
Also marschieren wir mal Richtung Hostel an der Hauptverkehrsstraße entlang. Heidi hat uns erzählt, das Stück zu laufen dauert anderthalb bis zwei Stunden. Sonst bleibt uns nur noch eine Möglichkeit und die gilt auf dieser Strecke Santiago-Buenos Aires als LEGENDÄR! Trampen und von einem Truck mitgenommen zu werden. Leider wollten die aber partout nicht halten. Auch die Autos fahren vorbei. Doch dann stoppt ein weißer Truck und ich schaue schon ganz hoffnungsvoll. Die Tür geht auf und ein langhaariger argentinischer Fahrer steigt aus, um im gegenüberliegenden Restaurant eine biologische Pause zu machen. Während er die Straße überquert rufe ich ihm zu er solle uns doch die 7km mitnehmen und dass doch die nächsten Stunden kein Bus mehr fährt.
Zwei drei Minuten vergingen und unsere Hoffnung machte Achterbahnfahrten. Dann endlich kam der Mann und winkte uns! Juhu! Wir kletterten in seinen Truck und es folgte MEINE erste Fahrt mit einem Truck und eine 7km lange Konversation auf Spanisch. Jesus erzählte uns er hätte schon einmal Klaus, einen Deutschen, auf einer fünftägigen Fahrt bis nach Südargentinien mitgenommen. Ich war fast schon stolz auf, dass wir inzwischen sogar schon etwas Konversation betreiben konnten, da sagte Jesus doch glatt: „Euer Spanisch ist aber schlecht!“. Na danke, mein Lieber, da freue ich mich grad und dann sowas! Ich dachte, „im Gegensatz zu dir, kann ich immerhin 2 ½ Sprachen mehr als meine Muttersprache“ aber übel genommen haben wir ihm das ja nicht. Das Ganze ist wohl eher vor dem Hintergrund von Klaus zu sehen. Jesus dachte wohl alle Deutschen können so gut Spanisch.
Brotdiebe und andere Schwierigkeiten

Zurück im Hostel hatten wir dann zwar Essen, aber kein Geld um unser Zimmer zu zahlen und außerdem mussten wir am nächsten Tag wieder abreisen, da das Hostel von einer amerikanischen Gruppe ausgebucht wurde. Damit kamen wir ganz schön unter Zugzwang, waren wir doch noch immer nicht im Aconcagoa Park. Das mit dem Geld haben wir dann hingekriegt. Im Hostel tauschten wir unsere letzten Dollar und den Rest chilenisches Geld mit Pauline, einer Neuseeländerin, die Richtung Chile unterwegs und froh war, ein paar argentinische Pesos los zu werden. Abends trafen wir uns in der Hostelküche mit den anderen Reisenden und kochten uns endlich was Gescheites zum Essen – Spaghetti Bolognese. Während wir also am Kochen waren, checkte ich unsere Plastiktüte mit der Verpflegung für den nächsten Tag. Ich traute meinen Augen nicht! Unsere Plastiktüte mit dem ganze Brot für den nächsten (Wander)tag war verschwunden! Das darf doch wohl nicht wahr sein! Gibt es hier etwa einen Brotdieb?! Nicht zu fassen! Wer macht denn sowas? Die Antwort wissen wir bis heute nicht, aber wir denken, dass es die Hunde vom Hostelbesitzer waren. Die waren so ausgehungert, dass sie immer in der Küche rumlungerten und da muss wohl einer das Brot entdeckt und vernichtet haben.

Wir beschwerten uns bei Gabriel von der Hostelrezeption. Der gab uns dann immerhin etwas Brot von seinen Vorräten. Er versprach uns für den nächsten Morgen Frühstück mit Kaffee und Cornflakes, da neues Brot erst um 08:30 geliefert werden sollte und wir den ersten Bus in den Aconcagoa Park um Acht schaffen mussten. Ja, ja… um 08:25 hielten wir den Bus nach Uspallata an. Gabriel ist da gerade erst aufgestanden und winkte uns noch schön zum Abschied. So viel zum Frühstück!

Aconcagoa -der höchste Berg Amerikas
Der Bus, den wir dann auf der Straße zum Halten brachten, war voller Argentinier und wahrscheinlich schon ein paar Stunden unterwegs. Jedenfalls hing da eine Luft drin, die war so feucht und eklig, dass sämtliche Scheiben im zweiten Stock des Busses angeschlagen waren. Es gab zwar ein paar vereinzelte Sitzplätze aber ich konnte mich fast nicht zwischen Kotzen und Umkippen entscheiden. Die Tortur hielt nur 7km. In Uspallata stiegen 80% der Leute aus und damit gab’s dann auch wieder Platz im unteren Teil des Busses. Da schien die Belüftung zu funktionieren und nach einem kurzen Zwischenstopp, den Bidu zum sandwichkaufen nutzte fuhren wir zurück Richtung Chile und erklommen in 2 Stunden wieder die 1000 Höhenmeter bis zum Eingang in den Aconcagoa Provinzpark. Wir bezahlten den Eintritt von 10 Pesos und durften damit den ersten Teil des Parkes erwandern. Das sind so an die 6km, die, das kann ich euch sagen, auf 3.300m ganz schön anstrengend sind. Doch das war es wert! Der Aconcagoa ist nämlich auf Platz 188 von den höchsten Bergen der Welt. Hier ist es wichtig zu wissen, dass die anderen 187 Berge vor ihm allerdings alle im Himalaya stehen. Voila! Und schon haben wir den höchsten Berg der westlichen Hemisphäre und den höchsten Berg des amerikanischen Kontinents!


Erklimmen konnten wir ihn nicht, denn dazu hätte es mehr als 15 Tage gebraucht und die hatten wir ja nicht, sondern nur noch 5 mehr bis zum U2 Konzert. Nach der Wanderung wollten wir dann noch ein weiteres Naturwunder in der Nähe anschauen – die Poniente del Inca. Unser Rückfahrt hätte uns daran vorbeigeführt, aber es gab ja nur die zwei Busse zurück und dazwischen lagen läppische 4 Stunden. Außerdem wollten wir den letzten Bus auf keinen Fall nehmen, denn der wäre erst weit nach Mitternacht in Mendoza angekommen und außerdem war unser Gepäck ja noch im Hostel auf halber Strecke der insgesamt 4 ½ Stunden- Fahrt. Und so liefen wir. Uns wurde gesagt, das wären 3km, aber vom Vorbeifahren alleine wusste ich, das müssen mehr als Fünf sein. Zum Glück ging es bergab. Und zum Glück hatten wir Rückenwind. Die Winde da oben sind nämlich ganz schön verrückt (bis zu 200km/h) und der Aconcagoa dafür bekannt. Wieder einmal versuchten wir es mit trampen. Doch das einzige Auto, das nach 3km anhielt, war (juhu!) ein Polizeiauto, das uns mit Blaulicht (!!!) zu verstehen gab, keinen Schritt weiter. Gleich zwei der vier chilenischen Polizisten stiegen aus und wollten unsere Pässe und Einreisedokumente sehen. Boah! Zum Glück haben wir die mitgenommen! Leider wollten sie uns danach nicht mitnehmen und so liefen wir weiter Richtung dem Ort (10 Häuser) Poniente del Inca. Kurz bevor wir den dann erreichten kam das letzte Hindernis: eine Brücke - für Fussgänger gesperrt. Die sollten erst die Schlucht runter klettern und da irgendwie den Fluss überqueren. „Die spinnen doch“ dachten wir uns und liefen einfach die Autobrücke entlang. Ein bisschen mulmig war uns schon, aber es war ja kaum Verkehr und wir kamen heile drüber!

Als wir die Poniente del Inca dann erreichten sagte mein errechneter Entfernungsmesser für diesen Tag 12km und ich brach halb zusammen, so fertig war ich. Nur zur Erinnerung – wir waren auf über 3000 Meter! Bei der Poniente del Inca handelt es sich um eine natürliche durch Mineralien entstandene Brücke, unter der früher mal ein Thermalbad stand, das inzwischen auch ganz von den Mineralien eingenommen wurde. Sieht echt abgefahren aus. Im Restaurant, wo es zwar 3 Toiletten, aber keine einzige Tür davor gab, tranken wir eine heiße Schokolade, also heiße Milch mit geschmolzener Schokolade. Dann beschlossen wir die 2 Stunden Fahrt zum Hostel zu trampen. Irgendwas muss da an der Grenze los gewesen sein, denn es kam so gut wie kein Truck durch. Dementsprechend gering waren unsere Chancen mitgenommen zu werden und genauso wie auf der Strecke vorher fuhren alle Autos an uns vorbei, nur dass wir dieses Mal schlecht laufen konnten (120km waren ETWAS zu weit!).

Getrampt Teil 2 - Unterwegs mit Juan
Irgendwann kam dann ein Minibus vorbei. Der Fahrer bot uns an, uns für 40 Pesos, also 7 Euro zusammen, mit nach Uspallata zu nehmen, denn er hatte die Touristen seiner Tour schon an der chilenischen Grenze abgeladen. Wir schlugen ein, nicht ohne ihn auf den Preis für die ganz normale Busfahrt runterzuhandeln, also gute 5 Euro. Dafür bekamen wir dann mit Juan, der abwechselnd rauchte (na was denn sonst?) oder Matetee trank, den er sich schön während der kurvenreichen Fahrt zubereitete, einen gesprächigen und einheimischen Fahrer. Leider sprach auch Juan, der sicher über 50 war, nichts außer Spanisch und so führten wir dieses Mal Konversation mit dem Wörterbuch – die Fahrt war ja auch 2 Stunden länger.  Juan erzählte uns dann, er habe mit Brahdis zusammengearbeitet, als dieser hier war. Bidu und ich schauten uns beide mit Fragezeichen auf der Stirn an. So fragten wir ihn: „Brahdis? Wer ist das?“ Juan meinte dann, „Brahdis, kennt ihr den nicht? Der englische Schauspieler!“ Wir schauten uns erneut an – Von wem zum Teufel spricht der? „Kennt ihr nicht „7 Jahre in Tibet““, sagte Juan dann. Ach so – er meinte Brad Pitt! Klar kennen wir den, wissen wir doch, dass der Film hier gedreht wurde, aber Brahdis – das war uns jetzt halt leider kein Begriff. :-)

Nach ungefähr einer Stunde Fahrt bog Juan dann plötzlich von der (einzigen) Hauptstraße ab und fuhr auf einer ungeteerten Straße weiter ohne ein Wort der Erklärung. Ich fragte mich „was macht der jetzt?“ und werden wir jetzt entführt oder ausgeraubt? Aber Juan vergaß in seiner Übermotiva tion einfach uns Bescheid zu geben und fuhr noch eine Sehenswürdigkeit auf der Nebenstrecke an. Um einige Erzählungen, von denen wir leider nur die Hälfte verstanden haben, reicher und völlig platt kamen wir dann aber bei unserem Hostel an. Unser Plan hatte funktioniert! Wir hatten knappe anderthalb Stunden bis unser Bus nach Mendoza an der Straße vorbeifuhr. Jetzt mussten wir ihn nur noch anhalten und auf einen Sitzplatz hoffen.

Mendoza und ein Einblick nach Argentinien
Alles lief bestens. Der Bus kam irgendwann und wir fuhren die weiterhin sehr spektakuläre Strecke runter nach Mendoza. Dort angekommen fragten wir uns durch bis wir unser Hostel fanden. Das war dann leider ziemlich außerhalb und vor allem war der Typ, der diese Nacht Dienst hatte, sowas von schräg, wir wären am liebsten wieder gegangen. Wir hatten ja schon von anderen gehört, dass die Argentinier ziemlich abgehen, was das Hinterherpfeifen und Flirten mit Frauen betrifft, aber der Typ war einfach nur notgeil. Bidu hätte ihm am Liebsten eine aufs Maul gegeben, so hat der ihn genervt. Und auch ich wäre am liebsten wieder ausgecheckt. Doch wir blieben und taten gut daran, am nächsten Morgen kam dann das Hostelbesitzerpaar und die waren ganz ok. Den vulgären Kerl haben wir zum Glück nach dem Frühstück nicht mehr ertragen müssen.


Viel zu sehen gibt es in Mendoza nicht. Aber dafür waren wir auch gar nicht hier. Wir haben uns vorgenommen in Mendoza argentinisches Steak essen zu gehen. Das hat uns dann leider etwas enttäuscht, vielleicht waren wir am falschen Ort. Da wir es den Tag über nicht zu einer Weinprobe geschafft haben, beschlossen wir wenigstens eine Flasche Wein zu trinken. In der Region wird Malbec angebaut und so einen gönnten wir uns dann auf der Dachterrasse im 10. Stock eines Hochhauses in Mendozas Innenstadt, von dem man das Lichtermeer der 200.000 Einwohnerstadt gut beobachten konnte. Nach dem schrecklichen Pizzaerlebnis in Santiago versuchten wir es dann nochmal hier. Wollen doch mal schauen, ob die Argentinier das besser können. Und tatsächlich: Die Pizza kam mit leckerer Prociutto und massig Rucola und eingelegten Oliven garniert. Verdrehte Welt, dachten wir uns. Geniales Steak in Santiago und leckere Pizza in Argentinien!

Argentinien – ein einziges Automobilmuseum
Straßenhunde gibt es auch hier. Und sicher nicht weniger als in Chile. So etwas wie den deutschen TÜV oder schweizer MFK scheint es hier auch nicht zu geben, wir sind teilweise halb erstickt in den Abgasen auf der Straße – da wird rausgeblasen was das Zeug hält. Setzt noch einen drauf auf die ständig und überall rauchenden Leute hier. (Unsere Lungen danken!) Stellt euch vor! Hier haben wir so alte Autos gesehen, also die kennen wir teilweise nur aus dem Buch, weil die in Europa gar nicht mehr rumfahren (dürfen). Ein Pärchen stand mit dem uralten Fiat 500 auf der Straße (Italienier, was denn sonst?), wir sahen alte Cadillacs, alte Peugeots und Renaults, die wir nur aus unserer Kindheit kannten, es war als wären wir in ein lebendes Automobilmuseum versetzt worden.


Am nächsten Tag stand uns dann das Abenteuer Grenzübertritt zum Zweiten bevor. Leider ging das dieses Mal nicht ganz so fix wie beim ersten Mal. Insgesamt waren wir 2 Stunden an der Grenze! Vor uns waren erst mal 6 andere Busse dran. Will heißen ca. 50 Leute pro Bus stellen sich erst mal in die Schlange für den argentinischen Stempel und dann nochmal für den chilenischen. Und weil’s die Chilenen etwas genauer nehmen, wurde alle s Gepäck aus dem Bus ausgeladen und auf Früchte und Fleisch gescreent. Derweil mussten sich alle Passagiere eines Busses in Zweierreihen aufstellen und ihr Handgepäck schon mal parat machen. Das ging dann auch noch mal durch den Scanner und ich dachte schon oh oh, das war’s jetzt für unser Medizinsäckchen, hieß es doch, man dürfe kein Antibiotikum über die Grenze nehmen. Aber im Gegensatz zu anderen wurden unsere Medikamente zum Glück nicht entdeckt . Auch unser Plastiksäckchen mit den auf der Reise angehäuften Teebeuteln schmuggelten wir locker durch und mein Nutella haben sie auch nicht entdeckt.

Das reist seit sie mir es zwecks Bombenalarm (oder was weiß ich was die in Nutella erkannt haben) auf Hawaii abgenommen haben (und zwar voll!) nicht mehr im Handgepäck sondern im Rucksack. Nutella gibt’s übrigens wirklich fast überall auf der Welt. Wir konnten es in USA, Kanada, Neuseeland, Mexiko und sogar auf den Cook Inseln erstehen (wobei die 10 Dollar auf den Cook Inseln echt weh getan haben, aber das liegt ja mitten im Pazifik). Nur in Argentinien zwischen all den gefüllten Dulce de Leche Regalen da hab ich es nicht gesehen. Hätte Tommy Jaud für seinen Roman „Resturlaub“ doch ein bisschen besser recherchieren sollen. Ha ha… Bidu kann das mit dem Nutella übrigens nicht verstehen. Aber Bidu ist halt Schweizer und wo er nur den Kopf schüttelt aber dann doch gerne mal zugreift, wenn er „Konfi“ satt hat, habe ich fast schon Heimatgefühle, wenn ich in mein geliebtes Nutellabrot beiße.

Nach dem Grenzübertritt standen uns nur noch mal die 27 supersteilen Haarnadelkurven bis runter nach Santiago bevor. Das Foto müsst ihr euch anschauen. Auf der Hinfahrt von Chile lagen auf dieser Strecke ganze 2 LKWs quer über der Straße (SEHR zu unser Beruhigung zum Glück kein einziger Bus). Außer dass wir abends nach 9 Stunden Busfahrt mit fast 3 Stunden Verspätung und ohne Hostel einen Tag zu früh ins Santiago ankamen, hat dann aber alles ganz gut geklappt und unser Abenteuer Argentinien war zu Ende.

Unser Fazit:

  • Alles raucht - der Einblick nach Argentinien entpuppt sich nebeliger als erwartet
  • Der höchste Berg des amerikanischen Kontinents – wenig erschlossen und doch alle Hindernisse wert
  • Meine erste (und legendäre) Fahrt mit einem Truck (Bidus Statistik sieht da nach der Schweizer Armee etwas anders aus)
  • Vergesst jedes Automobilmuseum – kommt nach Argentinien, da fahren die alten Schlitten nämlich noch rum
  • Ach ja, und auf meine Nachfrage hin: die Argentinier nehmen uns Deutschen das 4:0 Debakel nicht übel, sondern geben Maradona und dem Verband die Schuld. :-)


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Diary Photos
19th Mar 2011  Wanderung im Aconcagoa Provinzpark

19th Mar 2011  In den argentinischen Anden

19th Mar 2011  Abgefahrene Landschaft hier - irgendwie unwirklich

20th Mar 2011  Trampen in den Anden - das Schweizer T-Shirt hilft

20th Mar 2011  Lustige Truppe aus aller Welt im Hostel

21st Mar 2011  Eingang zum Aconcagoa Provinzpark

21st Mar 2011  Im Hintergrund der höchste Berg Amerikas

21st Mar 2011  Abspannen nach der Wanderung an der Lagune Les Horcones

21st Mar 2011  Bidu macht auf 3.300 m den Kopfstand (danach wars ihm aber gaz schön schwindlig)

21st Mar 2011  Straße im Nirgendwo und kein Auto nimmt uns mit

21st Mar 2011  Poniente del Inca (eine natürliche Brücke)

21st Mar 2011  Unterwegs mit Juan

21st Mar 2011  Putzig das Hündchen - und trotzdem: vielleicht unser Brotdieb?

21st Mar 2011  Pferde im fruchtbaren Rio Mendoza Tal

21st Mar 2011  Sonnenuntergang in den Anden

21st Mar 2011  Was zum Teufel verbrennt der Argentinier da? Gummireifen?
Die Rauchsäule war über Kilometer sichtbar

22nd Mar 2011  Milka in Argentinien?

23rd Mar 2011  Weinanbau in der Gegend von Mendoza

23rd Mar 2011  Einer von vielen Trucks - nimmt er uns mit?

23rd Mar 2011  Grenzübergang Argentinien-Chile - hier nimmt man Grenzen noch ernster als in Europa...

23rd Mar 2011  Mindestens 27 Kurven bis nach Chile - ganz schön heftig diese Straße

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