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Tour d'amour
5th Jun 2011 - 15th Jun 2011
Das Beste zum Schluss: Inselkreuzfahrt im Galapagos Archipel

Über Tauchen mit Hammerhaien, Schnorcheln mit Pinguinen, Schwimmen mit Seelöwen und Meerechsen, gigantische Landschildkröten, Killerwale, Pottwale, Delfine UND zwei begeisterte Weltreisende!


Ankunft auf Galapagos – Insel Baltra
Nach einem knapp 4 stündigen Flug und einer Zwischenlandung in Guayaquil kamen wir ein bisschen ausgehungert in Galapagos an. Unterwegs gab es nämlich nur Kekse und Bananenchips. Echt ärgerlich diese LAN Flüge. Fast hatten wir uns schon wieder auf ein LAN Schinken-Käse-Croissant (kotz würg) gefreut (oder auch nicht). Nicht dass es schlecht gewesen wäre, aber das hatten wir „nur“ auf den anderen fünf LAN Flügen - wem hinge da nicht ein kleines bisschen zum Hals raus?


Als wir das Flugzeug verließen bekamen wir erst mal einen Hitzeschock. 28 Grad und tropische schwüle Luft waren „etwas“ gegensätzlich zum kalten Quito. Dann kämpften wir mal wieder erfolglos mit den restlichen Passagieren um einen Platz in den 3 Bussen, die uns vom Flughafen zum Ende der Insel Baltra bringen sollten. Knapp 15 Minuten später kamen wir am Ende der Insel an, wo schon eine Fähre wartete, naja Holzkahn mit Motor trifft es eher.

Insel Santa Cruz und das Hotel von Familie Flodder aus Ekuador
Ein paar Minuten später hieß es wieder umsteigen auf einen Bus. Dieses Mal bekamen wir wenigstens einen Platz. Das war auch gut so, denn die Fahrt sollte eine Stunde dauern. Die Fahrt ging durchs Hochland der Insel Santa Cruz und endete am Hafen von Puerto Ayora, wo wir noch 4 Tage verbringen durften, bevor unsere Kreuzfahrt beginnen sollte. Wir checkten in einem kleinen Hotel ein. Obwohl das Hotel sehr sauber war stellte sich die Besitzerfamilie als ziemliche „Asi“-Familie heraus. Vater und Söhne stritten sich von einem zum anderen Stockwerk, die Freundin des Sohns, die sich anzog wie eine schlechte Pornodarstellerin, hüpfe im Minirock und farblich passendem Haarband, VIEL zu kurzem bauchfreien Top und mit ihren nackten Brüsten, an denen sie ihr 4 Monate altes Baby stillte, durch die Gänge. Und dann war da noch die böse Mama – ein Drachen ich sag’s euch! Da war es besser Vorhänge zu ziehen. Oder eben was zu unternehmen und das konnte man für 4 Tage satt.


Tauchen mit Hammerhaien!
Nachdem wir von anderen Tauchern gehört haben, dass ihnen hier unter Wasser die Luft ausging oder sie ihren Gewichtsgürtel fallen ließen, nur um aufzutauchen, weil ihnen so Angst und Bange und vom Tauchguide nix zu sehen war, statteten wir gleich nach unserer Ankunft wir dem renommiertesten Tauchunternehmen vor Ort einen Besuch ab. Das war auch gut so, denn die hatten für die ganze Woche genau noch einen einzigen Platz auf dem Tauchboot frei und das war auch gleich der berühmteste und auch ein bisschen gefürchtetste der Insel. Nix für Anfänger wie mich. Der Platz ging an Bidu für unseren dritten Tag auf der Insel und damit war ihm das Sichten von einem ganzen Schwarm Hammerhaie, Adlerrochen und Barrakudas sicher. Und das alles an einem Ort! Muss ein Hammererlebnis gewesen sein! Vor allem, weil er Hammerhaie schon sehen wollte seit er von ihnen als Kind in einem Sachbuch gelesen hat.


Unheimliche Begegnung mit einem Babyhai und Wanderung zur„Tortuga Bay“
An unserem zweiten Tag wanderten wir dann zur Tortuga Bay, also Schildkrötenbucht. War nur ein Hinweg von fast fünf Kilometern. Und das ohne Schatten und in der prallen Sommer-schwülen Mittagshitze. Die ersten Kilometer ging es durch die Büsche auf einem gepflasterten hügeligen Weg, der von einer kleinen Mauer gesäumt war. Darauf tummelten sich die kleinen Eidechsen, eine bunter und schneller wie die andere. Manche waren aber auch auf dem Weg und man musste richtig aufpassen, dass man nicht aus Versehen drauf trat. Die Tierwelt auf Galapagos ist nämlich grundsätzlich Menschen gegenüber angstbefreit. Das allein macht die Begegnung mit Tieren EINZIGARTIG!

Dann endlich war das Meeresrauschen zu vernehmen und wir standen vor Ecuadors angeblich schönstem Strand. Weiß, lang und mit einer gefährlichen Brandung, nur fürs Surfen nicht fürs Schwimmen geeignet. Wir ließen es uns aber trotzdem nicht nehmen bei Ebbe im Wasser zu waten. War solange lustig bis eine große Welle kam, wir nicht davon laufen konnten, weil uns ein paar Felsen vom Strand trennten. Das Wasser stieg immer höher über unsere Knie und dann sah ich etwas im Wasser zappeln! Oh Shit! Erst dachte ich es wäre eine Wasserschlange, weiß doch ich nicht ob’s die hier gibt. Aber als das Ding immer näher kam, sahen wir: „das war ein BABYHAI!“ Alter, bin ich geflitzt! Wer weiß ob Mama Hai dem Ding schon beigebracht hat, dass Menschenbeine nicht schmecken. :-)


Wieder auf trockenem Boden marschierten wir die Küste entlang bis wir unsere ersten Meerechsen entdeckten, die sich in der Sonne aufwärmten und durch nichts beeindrucken ließen. Das ist nämlich das Coole an Galapagos. Die Tiere haben einfach keine Angst vor den Menschen. Besucher sind hier eher sowas wie Paparazzi, die die Tiere ertragen, aber davon laufen tun sie selten. Zwischen ein paar trocken gelegten Mangroven erreichten wir dann eine geschützte Bucht, wo man ganz herrlich im ruhigen flachen Wasser baden konnte. Entspannung pur, wären da nicht die lästigen Bremsen und der lange Rückweg gewesen. Schildkröten haben wir übrigens (trotz des Namens) keine gesehen.

Baden mit Nonnen und Meeresechsen
An unserem letzten Tag hörten wir dann noch von einem klitzekleinen Strand, der etwas näher liegt als die Tortuga Bay und der bis Nachmittag kaum besucht war. Einzig ein paar Nonnen (Kein Witz! Sahen im Wasser ganz normal aus und kaum an Land legten sie wieder ihre Nonnentracht an!) badeten bei unserer Ankunft und dann hatten wir ihn sogar kurz für uns alleine. Das Wasser war richtig türkisgrün und wenn man schnorcheln oder baden war, schwammen die Meerechsen an einem vorbei. Gibt’s sonst nirgends, sowas!


Die Krönung von Santa Cruz war dann noch das Restaurant einer italienischen Familie, das nicht nur absolut leckeres und AUTHENTISCHES italienisches Essen servierte (Das Beste in ganz Südamerika!) sondern auch selbstgemachtes Eis, das so süchtig machte, dass wir an keinem Tag daran vorbei laufen konnten ohne eins mitzunehmen.


Unsere Galapagos Kreuzfahrt beginnt!
Unter Galapagos darf man sich jetzt nicht unbedingt weiße Sandstrände vorstellen. Davon gibt es wahrscheinlich nur ganz wenige. Galapagos ist wie Hawaii entstanden und sticht durch seine Lavabedeckte Oberfläche, Vulkane und endemische, also nur hier beheimatete Tierwelt hervor. Das geht soweit, dass die Tier- und Pflanzenwelt hier zu 90% endemisch ist, d.h. es gibt nur 10% Pflanzen und Tiere, die es sonst wo auf der Welt auch noch gibt. An zweiter Stelle weltweit steht übrigens Hawaii mit 50%. Kein Wunder also trifft man hier auf die einzigartigsten Tiere der Welt. Um die wirklich zu sehen, muss man WEG von den Menschen, die hier leben und auf die unbewohnten Inseln. Das darf man nur in Begleitung eines Naturführers und hin kommt man nur mit einer Inselkreuzfahrt.


Die stand an dann an Tag 5 auf Galapagos an. Mittags trafen wir uns mit unserem Guide und dem Rest der Passagiere, die alle erst mit dem Flugzeug angekommen waren am Hafen. Mit kleinen sogenannten „Pangas“, also Beibooten, ging es mitsamt dem Gepäck zu unserem Katamaran. Der hatte 9 Mann Besatzung inklusive Kapitän, ein Naturführer und Platz für 16 Passagiere, wobei wir zwei mehr an Bord hatten, die in irgendwelchen anderen Kabinen untergebracht waren. Die Passagiere bestanden aus 2 Kanadiern, 2 Holländern, 2 Australiern, 2 Deutschen (inklusive mir), einer Kolumbianerin, 2 Franzosen und 7 (!!!!) Schweizern! Man könnte also sagen, mit fast 50% war das Boot beinahe in Schweizer Hand! Naja, wer sonst hat auch die Kohle um solche Ausflüge zu zahlen?!
Lonesome George, die wahrscheinlich einsamste Schildkröte der Welt

Der Katamaran, die Seaman II, war also ganz schön nobel, das muss man sagen! Unsere Kabine hatte ein riesiges Fenster und zur Einstimmung gab‘s erst mal leckeres Mittagessen unter ersten SCHWANKENDEN Umständen. Ein klitzekleiner Vorgeschmack auf das, was noch kommen sollte.

Lonesome George - die einsamste Schildkröte der Welt

Nachmittags besuchten wir dann noch zusammen die Charles Darwin Research Station, wo kleine Landschildkröten gezüchtet werden und wo der berühmte „Lonesome George“ lebt. Kennt ihr nicht? Ging mir genauso vor Galapagos. Lonesome George wurde 1971 entdeckt, als er vermutlich an die 80 Jahre alt war und der ALLEREINZIGE Überlebende einer Riesenlandschildkrötenart. Alle Versuche ein weibliches Exemplar seiner Spezies zu finden sind bisher gescheitert. Und so lebt der einsame George in einem Gehege und hat nicht mal Freunde. Ist das nicht traurig?

Asexuelle Schildkröten und ein kalifornischer Sunnyboy 
Aber selbst wenn es noch mehrere Exemplare einer Schildkrötenart gibt, ist nicht gesagt, dass sich diese auch fortpflanzen. Hier noch eine weitere Geschichte: Von einer anderen Art hatte man mal mehrere Weibchen und Männchen, aber keiner hatte Lust auf Geschlechtsverkehr. Alles half nix, bis man im Zoo von San Diego von dem Problem hörte und feststellte: „Moment mal, wir haben doch auch so ein männliches Exemplar.“ Den schickte man dann mal auf Galapagos vorbei und der etwas ältere Schildkrötenherr paarte sich ratz fatz mit den Weibchen, sodass die anderen Schildkrötenjungs dachten: „das macht Spaß, wir wollen auch!“ Problem gelöst. Haha!

12 Stunden Seegang – heilige Scheiße!
Dann stachen wir in See. Und als ich im Hafen noch dachte: „naja, wenn wir fahren, dann wird das bestimmt nicht mehr so schlimm“ wurde ich eines Besseren belehrt. Vor uns standen 12 Stunden Segeln auf einer mords rauhen See. Man wurde nur so hin und her geschmissen und selbst wenn man auf dem Bett lag, hob man ständig ab! Und das für 12 Stunden! Na, das konnte ja lustig werden. Gott sei Dank hatte ich Hexals Vomacur dabei. Überhaupt: ohne die hätten wir wahrscheinlich 5 Tage gekotzt!

Insel Isabella - erste tierische Begegnungen
Man könnte ja meinen, auf so ´ner Kreuzfahrt hätte man’s leicht und lustig. Aber nö, die ersten Tage artete das Programm doch ganz schön in Stress aus. Früh morgens um 7 Uhr Frühstück und um 8 Uhr waren wir schon unterwegs auf dem Panga vor der Küste Isabellas zum „Moreno Punkt“, um unsere ersten Wasserechsen, Blaufußtölpel, Seelöwen und jawohl – Pinguine zu sehen. Die waren total winzig (so wie die auf Neuseeland) und wenn sie aus dem Wasser kamen, schüttelten sie ihre Hintern als würden sie Samba tanzen. Hab mir einen weg gelacht!


Heilige Scheiße Teil 2: Killerwale in Sicht!
Dann legten wir an und gerade als wir uns von unseren Pangas verabschieden wollten, sahen wir auf dem Meer nur etwa 100m entfernt KILLERWALE! Die waren wohl gerade am jagen, jedenfalls waren Dutzende von Vögeln über ihren Köpfen, die die Reste von ihrem Frühstück (vermutlich Seelöwenfleisch mit Wasserschildkrötensorbet) verspeisten. Sehr eindrücklich (und auch etwas beängstigend: nicht dass auf der Rückfahrt so ein Killerwal das Panga mit einem Riesenseelöwen verwechselt). Doch zuerst machten wir mal eine Wanderung auf erstarrter Lava. Erinnerte uns doch sehr stark an Big Island of Hawaii, die Szenerie. Oben der vulkanische Berg und unten die schwarze Küste. Auf unserem Rückweg sahen wir dann auch noch in den kleinen Wassertümpeln zwischen der Lava die Flamingos, wegen derer wir die Wanderung machten. Die Hauptattraktion waren aber definitiv die Orcas, die man sonst wohl nur selten zu Gesicht bekommt.


Erster Schnorchelausflug oder die Jagd nach Meeresschildkröten
Danach stand an selber Stelle das erst Mal Schnorcheln an. Witze wurden gerissen, so a là „Sind wir jetzt das Mittagsessen der Orcas?“ und so. Aber die meisten sind dann doch ins Wasser, wenn auch etwas nervös. Erste Schreie galten dann auch nicht einem entdeckten Killerwal sondern dem kalten Wasser, dem wir versuchten mit Wetsuits zu trotzen (außer Bidu- was hab ich doch für einen harten Mann geheiratet?! ) Die Sicht war zwar nicht wirklich prickelnd, das schwarze Lavagestein am Meeresboden tat sein übriges, aber wir haben dann doch an jeder Ecke eine Wasserschildkröte und auch an paar Fische gesehen. Dutzende Schildkröten später war mir die Kälte zu viel und ich winkte dem Panga mich abzuholen, um mich an der Luft aufzuwärmen. Die anderen ließen auch nicht lange auf sich warten und so machten wir uns schon bald auf den Rückweg zum Katamaran.


Mit dem Panga durch die Mangroven und Bidu spielt mit Seelöwenbabys
Erneut hieß es Segel setzen, nächster Stopp „Elisabeth Bucht“. Dort ging es mit dem Panga hinein in einen Wald voller Mangroven zwischen denen der Bootsmann durchmanövrierte. Ab und zu schaltete er den Motor ab, damit wir im seichten Gewässer die Meeresschildkröten, Adlerrochen und Seelöwen schwimmen sehen konnten und das OHNE zu schnorcheln! Teil 2 der zweistündigen Pangafahrt (nicht dass es auf einem Pangarand bequem zu sitzen wäre) bestand in einer Fahrt zu einer kleinen vorgelagerten Vogelinsel, wo wir noch mal Blaufußtölpel und Pinguine en Masse sehen konnten. Dazwischen ein paar Meerechsen und kaum hatten wir die kleinen Seehundbabys entdeckt, hatten sie uns auch schon gesehen. Und konnten es kaum erwarten ins Wasser zu hüpfen und um unser Boot zu spielen. Bidu musste natürlich sofort mitmachen und spritze ihnen das Wasser ins Gesicht. Das gefiel ihnen umso besser und so flitzten sie um unsere beiden Pangas und spritzen mit dem Wasser zurück. Hammersüß die Kids!


Zurück auf dem Boot gab es wie nach jedem Ausflug eine Erfrischung und einen Snack. Also, die Versorgung auf diesem Boot ließ keine Wünsche offen! Diese Nacht ging es ruhiger zu, da wir erst früh morgens ablegten und so konnten wir erst die Sterne vom Sonnendeck beobachten und doch tatsächlich am Äquator das KREUZ DES SÜDENS sehen. Und dann den vom Vortag verpassten Schlaf nachholen.

Insel Isabella : Landechsen und gigantische Landschildkröten
Schon wieder stand am nächsten Morgen um 7 das Frühstück an und gleich danach der erste Landausflug, der mit einer nassen Landung, also Füße im Wasser begann. Danach marschierten wir durch die Vegetation der Insel mit dem Ziel unsere ersten Landechsen zu sehen und wenn wir ganz viel Glück hätten, so unser Guide Andreas, dann vielleicht noch die ein oder andere Riesenlandschildkröte. Nun, Bidu und ich hatten bis auf den ollen Ausflug in Akaroa, Neuseeland, ohne die Hektordelfine gesehen zu haben, bisher immer Glück! Ihr könnt euch also denken, wir haben Dutzende von den GIGANTISCHEN LANDSCHILDKRÖTEN entdeckt! Selbst wenn sie nur 30cm groß sind, sind sie erst so was um die 20-30 Jahre. Die beeindruckenden und langsamen Tiere werden bis zu anderhalb Metern groß und 200 Jahre alt. Unfassbar, dass sie zu Hundert-Tausenden von amerikanischen Walfängern und Piraten wegen ihrem Fleisch bis zur Ausrottung gejagt wurden! Die Amerikaner versuchten sich übrigens bis nach dem zweiten Weltkrieg die Galapagosinseln unter den Nagel zu reißen. Ein Glück, sonst wäre Galapagos heute das zweite Hawaii und was dort mit Natur und Lokalbevölkerung passiert ist, ist sicher fragwürdig.


Zweiter Schnorchelausflug: Schwimmen mit Seelöwenbabys
Vom Strand aus, an dem wir gelandet sind, startete dann die nächste Aktivität: Schnorcheln war angesagt. Allerdings war die Strömung so stark und die Sicht so beschissen, dass ich anstatt mit den meisten Anderen Richtung offenes Meer zu paddeln lieber am Ende der Bucht geblieben bin, wo zwei Seehundjunge am Spielen waren. Die sind so verspielt, manchmal kommen die und knabbern an deinen Flossen, haha! Die hier waren aber nicht so zutraulich und schauten dich lieber mit großen Augen unter Wasser an. Dazwischen noch ein paar Pinguine… Wer braucht da Fische und Schildkröten – die sieht man näher beim Tauchen.  Eine aus unserer Gruppe musste wohl mal für Königstiger bevor wir Schnorcheln gingen, so wie ich nach dem Schnorcheln. Also suchte ich den selben Spot auf wie die Dame vor mir und traute meinen Augen nicht. Unter dem Baum tummelten sich teils auf und übereinander an die HUNDERT KREBSE und verspeisten ihre „Überreste“. Bah, war das eklig, dieses Gewusel vor allem. Ihr könnte euch gar nicht vorstellen, wie schnell ich es mir anders überlegt habe… Haha und Bidu geholt hab, damit er sich das Schauspiel auch ansehen kann. Die Dame weiß aber bis heute nichts davon. :-)


Insel Fernandina: ein einziges Tierparadies
Nachmittags und gestärkt von einem Mittagessen legten wir dann vor der Insel Fernandina Anker, wo wir eine Wanderung an der Küste entlang machten. Schon auf dem Steg lag uns der erste Seelöwe im Weg und auch auf dem ganzen Weg danach sahen wir unzählbar viele im Wasser spielen. Dazwischen Meerechsen, Flügellose Kormorane, Meeresschildkröten – einfach unglaublich! Hier am Ende der Welt ohne menschliche Besiedlung gedeiht die Tierwelt wie sonst nirgends auf der Welt. Hier kann man sehen, was wäre wenn! Man wünscht sich, es wäre noch überall so auf der Welt!

Tiefseeschwimmen und auf Tuchfühlung mit Pottwalen!

Unser Guide bot uns an, bevor wir ablegten, einen kleinen Tiefseeschwimmgang zu absolvieren. Will heißen, da wo das Boot ankert (10m Tiefe) ins Wasser hüpfen. Nicht alle waren begeistert. Und doch sprangen einige inklusive Bidu und mir ins erfrischende Wasser, gerade nach der Wanderung in der Mittagssonne eine waren Wohltat!

Danach hatten wir dann endlich mal Pause. Wir fuhren, die See war nicht rau, die Sonne schien – es schrie geradezu nach Sonnendeck! Sicherlich auch der beste Spot, um vielleicht doch noch den ein oder anderen Wal zu sehen. Die Walsaison war gerade so am Beginnen. Ich sagte ja, wir haben Glück. Der Kapitän machte eine Durchsage, von der alle nur „Wal“ verstanden. Schwupps – standen alle an der Reling und tatsächlich in weiter Ferne sahen wir einen Schwall Wasser in die Luft spritzen. Doch der Kapitän war ein Guter und fuhr direkt auf den Wal zu, sodass wir ihn näher betrachten konnten. Er tauchte ab, doch da tauchte schon auf der anderen Seite des Bootes ein zweiter POTTWAL auf. Und noch einer! Wow! Der kam dann so nahe, dass er beinahe das Boot streifte! Wahnsinn!!! Nicht mal beim Whalewatching bekommt man die Wale SO NAH und gut zu sehen! Und vor allem kostet das sonst wo auf der Welt zwischen 150 und 200 Dollar!
Dieser Tag war mit nichts mehr zu toppen und so fielen wir erschöpft in unsere Kajüten. Nicht ohne das Wunder der Medizin Vomacur: erneut hieß es 12 Stunden heftigster Seegang. Nur gut, dass die Dinger auch müde machen und wir beide so schläfrig wurden, dass wir auch tatsächlich einigermaßen schliefen.

Insel Bartholome: Vulkanbesteigung
Sichtlich von der letzten Nacht gerädert hieß es am nächsten Morgen um 6 Uhr runter von Bord und anlegen an der Insel Bartholome. Ein Vulkan wollte bestiegen werden. 375 Stufen durch geologische Formationen weiter oben hatte man eine gute, wenn auch zugige Sicht auf den berühmten Pinacle Rock. Das war die einzige von unseren Aktivitäten, bei der ich passte. Morgens um 6 bekommt mich keiner dazu auf einen Berg zu kraxeln. :-)


Dritter Schnorchelausflug: unter Wasser mit Pinguinen!
Für Bidu und die Anderen ging es zurück an Bord und nach dem Frühstück stand das Unterwasser-Highlight unseres Trips an. Es begann mit dem Anlegen an einer kleinen dunkelgoldenen Sandbucht. dort ließen wir unsere Sachen zurück und bestiegen erneut das Panga, welches uns weiter raus aufs Meer Richtung Pinacle Rock brachte. Erst dachte ich „Ach du Kacke, wie soll ich das alles wieder zurück zum Strand schwimmen bzw. schnorcheln?“ Doch als ich im Wasser war, war ich hin und weg von der guten Sicht und den vielen tropischen Fischen, die sich im Wasser tummelten. Da waren Surgeonfische, Parrotfische, Pufferfische, Flundern, ganze Fischschwärme von silbernen Fischen und plötzlich ein Vogel, der neben uns ins Wasser schoss, um sich einen Fisch zu schnappen! Der absolute Hit aber war der PINGUIN, der mit den Fischen im Wasser spielte und sie pfeilschnell durch die See jagte und zwar direkt NEBEN UNS! Wow! Wo kann man so was schon erleben?


Auf hoher See: akrobatische Delfine – die Krönung einer phantastischen Kreuzfahrt
Danach stand uns wieder eine mehrstündige Fahrt bis zur Insel South Plaza bevor. Ungefähr auf halber Strecke dann die Durchsage vom Kapitän: „Delfine in Sicht!“ Der Kapitän hupte, um die Meeressäuger anzulocken und wendete in ihre Richtung und tatsächlich: einer nach dem anderen reihte sich parallel vor unserem Boot auf. Alle Passagiere kletterten so schnell wie es ging an die Front des Katamarans um so nah wie möglich zu sein. Die Delfine schwammen und freuten sich mit uns zu schwimmen und bestimmt haben sie auch unsere Freudenschreie gehört. Denn plötzlich sprangen sie Saltos vor unserem Boot! Kein Witz! Genauso wie in den ganzen Delfinshows nur ohne dass sie dressiert sind. Es war wie im Film! Hammer!


Insel South Plaza
Da konnte uns die Insel South Plaza dann nicht mehr vom Hocker hauen. Ein paar Landechsen, eine einzigartige Möwenart mit ihrem Jungen (immer nur ein Ei) und eine riesige Seelöwenkolonie.

Abschied von der Seaman II
Es folgte die letzte Segelfahrt. Auch die war ganz schön heftig und erst kurz vor Mitternacht legten wir Anker im Hafen der Insel San Christobal, sodass wir wenigstens ein paar ruhige Stunden hatten. Nach einem letzten gemeinsamen Frühstück mit der Gruppe und dem Besuch des Interpretationszentrums vom Nationalpark hieß es Abschied nehmen vom Boot, der Crew und unseren Mitfahrern. Diese fünf Tage Kreuzfahrt waren anstrengend, ermüdend, mit superkrassem Seegang aber ansonsten der absolute Hammer, was die Tierwelt betrifft und auch wenn es unser Budget total aus dem Ruder gebracht hat, etwas, dass man nur ein einziges Mal im Leben macht und auf jeden Fall machen sollte!

Insel San Christobal: ein paar Tage Verlängerung auf Galapagos
Wir verbrachten noch anderthalb Tage auf der Insel San Christobal, die nur ein paar Tausend Einwohner hat und wo wir uns hauptsächlich von den Strapazen erholten. Haben ein Hotel gefunden, dass eigentlich geschlossen ist, aber der Besitzer ist ein Freund von unsrem Guide. Hatten eine riesige Terrasse direkt am Meer und ein ganzes Hotel für uns ganz alleine. Mir ging es dieses Mal im Gegensatz zu Bidu und meinem Zustand nach der Kreuzfahrt auf dem arktischen Meer richtig gut. Bidu allerdings hatte nachdem wir auf Land waren dermaßen Seegang und Schwindel, der wollte gar nicht mehr aufhören zu schwanken.


Heilige Scheisse Teil 3: ein Flug mit EMETEBE und fast kein Flug mit LAN
Heute ging es dann mit EMETEBE in einer kleinen Cessna (5 Mann! Shit, sind wir mit dem Ding wirklich geflogen?! Und vor allem heile angekommen?!) zurück auf die Insel Baltra. Von dort mussten wir nur 1 Stunde nach Landung unseren Flug zurück aufs ekuadorianische Festland erwischen. Im Reisebüro, wo wir den Flug gebucht haben, sagten sie „don’t worry!“ und auch der Mitarbeiter von EMETEBE, wo wir einen Tag vor Abflug, extra noch hin sind, um ihm klar zu machen,wie eng das würde, sagte uns – er konnte deutsch – „Kein Problem!“

Doch ich wusste es: eine halbe Stunde NACH geplantem Abflug war die Maschine noch nicht mal da! Verdammte Axt! Wir hatten ja nur einen Flug, der einmal pro Tag auf einer anderen Insel geht, aufs Festland zu erwischen! Dann hieß es endlich einsteigen, abheben und eine halbe Stunde Zittern in einem Flugzeug für 5 Mann Maschine plus Kapitän. Wie wir in Baltra ankamen, mussten wir erst durch den Nationalparkcheck, dann hätte unser Gepäck wie bei der Ankunft vom Festland auf verbotene Tiere und Pflanzen untersucht werden sollen. Das Dumme war nämlich, dass mit uns die Passagiere der Maschine ankamen, mit der wir eigentlich wieder los fliegen sollten. Wir müssen verzweifelt ausgesehen haben, konnten wir doch alle davon überzeugen uns ohne Kontrolle durchzulassen.


Fast hätten wir Hoffnung geschöpft. Doch der LAN Check-In war GESCHLOSSEN und keine Menschenseele mehr da! Shit! Wir flitzen mitsamt Gepäck zum Boarding und fanden eine LAN-Mitarbeiterin. Die rief eine Kollegin auf dem Handy an und die trafen wir dann zurück am Check-In Schalter, nur um uns dann sagen zu lassen, der Check-In wäre geschlossen und wir schließlich anderthalb Stunden zu spät. Verdammt! Doch ich ließ nicht ab. Und redete auf die Dame ein, erzählte ihr was passiert war und das es nicht unser Fehler war und bat sie solle uns doch noch einchecken. Ich muss sie überzeugt haben – es klappte. Als die letzten Passagiere liefen wir durch die Sicherheitschecks (die uns mehr oder weniger einfach durchwinkten) direkt ins Flugzeug und erwischten tatsächlich noch unseren Flug! Oh Mann! Beat meinte dann im Flugzeug nur, „er hätte noch nie einen Flug verpasst und nach 11 Monaten Reise fangen wir nix Neues an.“ Der hatte gut reden.


Jetzt heißt es noch zwei Tage in Guyaquil bei 30 Grad und schwüler Luft ausharren bevor unser günstiger Flug nach Los Angeles geht. Scheint nicht gerade die tollste Stadt zu sein, aber sind ja nur 2 Tage. Und dann: Leute, ich sag’s euch: „Es geht dagegen und das ist auch gut so!“

Unser Fazit:

  • Galapagos war zwar nicht gerade günstig aber jeden Rappen/Cent wert: so viele unglaublich andersartige und nahe Tierbegegnungen hatten wir beide in unserem ganzen Leben noch nie – wir sind immer noch total hin und weg vor Begeisterung! 
  • Wenn man auf diesen Inseln ist und diese Tierwelt erleben darf, die früher sogar NOCH reichhaltiger war, wünscht man sich einfach nur, es wäre noch überall auf der Welt so! 

 

in anderen Worten:

  • mehrere Dutzend gigantische Galapagos Landschildkröten
  • mehrere Hundert Blaufußtölpel
  • Tausende Galapagos-Krebse
  • Hunderte von Galapagos-Seelöwen
  • ein Schwarm und vereinzelte Adlerrochen
  • ca. 25 Hammerhaie
  • ein RIESEN Schwarm Barrakudas
  • ca. 5 Pottwale
  • 2 Killerwale
  • ca. 20 Delfine
  • unzählbar viele Meerechsen
  • unzählbar viele Landechsen
  • ein paar Dutzend Pazifische Meeresschildkröten
  • ungezählt viele Galapagospinguine an Land und unter Wasser
  • ein falscher Killerwal, auch kleiner Schwertwal genannt
  • Hunderte tropische Fische
  • Tausende von kleinen Eidechsen
  • Galapagosmöwen, fluglose Kormorane, Muschelknacker

und das alles in nur 10 Tagen!!!



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Diary Photos
5th Jun 2011  Hammerhaie auf Galapagos

6th Jun 2011  Parque Nacional Galapagos

6th Jun 2011  Tortuga Bay - der angeblich schönste Strand Ekuadors

6th Jun 2011  Stop! Und da das T fast verblichen ist, hilft die kleine Eidechse aus. Wie lustig!

8th Jun 2011  Toller Strand, den wir uns teilweise nur mit Meerechsen teilen, auf der Insel Santa Cruz

9th Jun 2011  Der berühmte Lonesome George, Letzter seiner Art und damit die einsamste Schildkröte der Welt

9th Jun 2011  Abendstimmung auf Santa Cruz vor dem Ablegen für die Kreuzfahrt

10th Jun 2011  Galapagospinguin - die haben wir auch beim Schnorcheln unter Wasser gesehen!

10th Jun 2011  Galapagos-Seelöwe

10th Jun 2011  Ein Orca (Killer-/Schwertwal) vor Isabella, Galapagos

10th Jun 2011  Kaktus auf Galapagos - komische Form hat der!

10th Jun 2011  Auf dem Panga im Mangrovenwald von Isabella, Galapagos

10th Jun 2011  Adlerrochen im Mangrovenwald von Isabella, Galapagos

10th Jun 2011  Eine der vielen Meeresschildkröten schnappt auf Galapagos nach Luft

10th Jun 2011  Auf dem langen Wanderweg zur Tortuga-Bay auf der Insel Santa Cruz vor einem einzigartigen Kaktusbaum

10th Jun 2011  Naja, da hätte Bidu ganz schon was zum Lupfen mit dieser gigantischen Galapagoslangschildkröte!

10th Jun 2011  Gelato Italiano und das auf Galapagos - das macht Stef glücklich!

10th Jun 2011  Der für Galapagos so berühmte Blaufußtölpel

11th Jun 2011  Bereit zum Schnorcheln auf Galapagos: liebe Haie und Orcas, verschont uns!!!

11th Jun 2011  Was hilft bei Seegang? Embryonalstellung und Vomacur!

11th Jun 2011  Stef schließt Bekanntschaft mit einem Galapagos-Seelöwen

11th Jun 2011  Kuschelnde Meerechsen auf der Insel Fernandina, Galapagos

11th Jun 2011  Unser Traumschiff: die Seaman II

11th Jun 2011  Galapagos-Krebs: wahnsinnig intensives rot!

11th Jun 2011  Begeisterte Weltreisende auf Galapagos!

11th Jun 2011  Kormoran auf Galapagos, könnte man aber auch "Ohnehals" nennen

11th Jun 2011  Neugieriger Seelöwe auf Galapagos

11th Jun 2011  Pottwal auf der Galapagos Inselkreuzfahrt

12th Jun 2011  Delfine springen vor unserem Boot: ein Kindheitstraum!

12th Jun 2011  Landechse auf der Insel South Plaza, Galapagos

13th Jun 2011  Seelöwe statt Penner - Parkbank auf der Insel San Christobal, Galapagos

13th Jun 2011  Ein ganzes Hotel für uns alleine auf der Insel San Christobal, Galapagos

14th Jun 2011  Nach dem Schnorcheln um den berühmten Pinnacle Rock vor der Insel Bartholome, Galapagos

15th Jun 2011  Lust auf Schütteln, Angstzustände und verpasste Anschlußflüge? Fliegen Sie mit EMETEBE!

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