Sign up your free travel blog today!
Email: Password:
Our Blog Our Photos Our Diary Our Movies Our Map Message Board
Buy DVD

Buy Gift Voucher

Tour d'amour
20th Nov 2010 - 16th Dec 2010
Neuseelands Nordinsel

Lest hier wie wir statt beim U2 Konzert im Krankenhaus waren, an einem Strand nach heißen Quellen buddelten, Glühwürmchen bestaunten, über das Filmset von Hobbingen liefen, versuchten Jack Johnson zu sehen und uns über Kiwis halb tot lachten. 

Kia ora und willkommen in Auckland! 
Bei 18 Grad und Regen erhielten wir nach einem Neunstunden-Flug, der uns ordentlich durchgeschüttelt hat (und das ist mitten auf dem Pazifik ohne Land in Sicht kein besonders beruhigender Gedankt) nicht gerade den besten Willkommensgruß von Neuseeland. Man bedenke wir verließen Hawaii bei 29 Grad und Sonne satt und so war uns wirklich erst mal nur kalt, auch wenn der Regen von einem ziemlich starken Wind vertrieben wurde.

Wir sahen uns erst mal Auckland an und beschlossen am nächsten Tag für die nächsten 4 Tage nach Rotorua zu einem Freund von Bidu zu gehen, um dort die Gegend zu erkunden und dann wieder mit dem Bus zurück nach Auckland zu fahren, denn dort erwartete uns das restlos ausverkaufte U2 Konzert, auf das wir uns seit 3 Monaten angesichts der zwei Stunden, in denen normalerweise alle Tickets für so ein Konzert weggehen wie zwei Lottogewinner freuten. Doch daraus wurde nichts. Aus der Erkundung Rotoruas und aus dem U2 Konzert auch nicht.

Der Reihe nach: ich hatte schon seit Hawaii schreckliche Nacken- und Schulterschmerzen, doch Schmerztabletten richteten das Meiste, nur wurde es durch die Flüge, das Rucksack-Tragen, mit dem Tauchequipment den Strand hochklettern und zu guter Letzt die 4 ½ Stunden Busfahrt nach Rotorua und bei Bidus Kumpel auf dem Boden schlafen so schlimm, dass ich mich gar nicht mehr bewegen konnte. Also gingen wir mich einrenken, hat aber nicht so wirklich viel gebracht. Zwei Tage später gingen wir ins Krankenhaus in Rotorua, da es noch schlimmer wurde. Der amerikanische Arzt verschrieb mir Muskelrelaxant, der so starke Nebenwirkungen hatte, dass ich 24 Stunden später nicht mehr wusste, wo vorne und hinten ist. Und in dem Zustand plus Schmerzen im Kopf und Nacken ging dann gar nix mehr. Wie ich die Busfahrt von Rotorua nach Auckland überlebt hab weiß ich bis heute nicht. Nur noch wie ich im Hostel angekommen nix mehr anderes machen konnte als ins Bett liegen. Als Bidu dann in einer Apotheke war und der Apotheker aufgrund der beschriebenen Symptome meinte, es könnte Verdacht auf eine Hirnhautentzündung (gar nicht so unüblich in den hawaiianischen/neuseeländischen Gewässern) bestehen, war fertig. Ich konnte nicht mehr denken so Schmerzen hatte ich und irgendwann brachte mich Bidu dann mit dem Taxi ins Krankenhaus in Auckland. Dort endlich erwischte ich einen guten Arzt, der checkte wenigstens mal ordentlich durch, was mit mir los war. Aber das U2 Konzert war gelaufen, in dem Zustand konnte ich mich nirgendwo hinbewegen außer von der Krankenhausliege ins nächste Bett. Jeder, der mich kennt, weiß, wenn es nicht der Kopf gewesen wäre, sondern ein gebrochenes Bein, ich hätte mir einen Gips verpassen lassen und wär dann aufs U2 Konzert gegangen, aber wir mussten es akzeptieren: es ging nicht.

Auch am nächsten Tag war es noch nicht besser und es ging wirklich noch mehr als 4 Tage bis ich einigermaßen wieder auf dem Dampfer war und klar denken konnte. Diese Tage verbrachten wir auf der Coromandel Halbinsel und es fällt mir wirklich schwer mich haargenau daran zu erinnern, was wir wann wo gemacht haben. Wenn überhaupt, denn die ersten 36 Stunden in unserem Camper hab ich, zugedröhnt mit Codein, Paracetamol und Muskelrelaxant gelitten und geschlafen und auch danach war ich sowas von platt und daneben.

Hot Water Beach
Ein Highlight, für das ich mich mit Hilfe von Schmerzmitteln aufgerafft hab, war der Hot Water Beach. Man stelle sich einen Strand vor, an dem man bei Ebbe mit einer Schaufel ein Loch gräbt (ein großes) und wenn man Glück hat, erwischt man eine heiße Quelle, die sich mit kaltem Wasser vermischt und voila – man hat einen Thermalpool im Sand für sich ganz alleine. Außer, dass mit der Zeit ca. 100 Leute mehr kommen, und meinen sie müssten direkt neben dir graben, schließlich haben wir ja das heiße Wasser gefunden und dabei deinen halben Pool zerstören. Viele Deutsche waren da, ein paar Kiwis und Asiaten, aber am unverschämtesten war eine Schweizer Familie. Nach einer guten Stunde hatten wir unseren Spaß, genug von den Leuten und dem ohnehin halb zerstörten Pool und übergaben ihn vier Franzosen.


Exkurs: Wie Neuseeländer baden
Dies war auf der Nordinsel auch das einzige Mal, dass ich im Meer war. Also mit mehr als den Füssen im Meer war. Denn das Wasser in Neuseeland ist ja sowas von arschkalt – das hältst du nur aus wenn du

  • a) Gerade in einem 42 Grad heißen Hotpool gesessen bist und dringend eine Abkühlung brauchst
  • b) Einen mindestens 5 Millimeter Wetsuit anhast und eine Kapuze auf dem Kopf
  • c) Oder ganz einfach Neuseeländer bist

Wenn ihr mich fragt, spinnen die Kiwis was kalte Temperaturen betrifft. Nicht nur dass sie bei jedem Wetter (Wind, Regen, Kälte) in ihre Seen und das Meer springen. (Ehrlich wir haben Leute mit Wetsuit gesehen, die haben in Bergseen gebadet!) Oder dass man mitten in den Städten Leute trifft, die barfuss laufen wo unsereiner geschlossene Schuhe trägt, weil es so frisch ist. Nein, der Hit war ein ca. 40 jähriger Mann, der uns erzählt hat, er habe mit 10 Jahren seine ersten langen Hosen bekommen! Unvorstellbar! Und Neuseelands Klima ist von den Temperaturen her ja nicht gerade eine Tropeninsel, die kriegen schon mal einen Winter mit so um die 0-5 Grad!

Ans Ende der Welt oder Neuseelands bestgehüteter Geheimtipp
Ein anderes Highlight war eine Bucht, die wir über eine 20km lange ungeteerte Straße erreichten (da wussten wir noch nicht, dass in unserem Campermietvertrag drin stand, dass das verboten ist) und die eines der bestgehüteten Geheimnisse Neuseelands sein soll. Weißer Sandstrand, überladen mit Muscheln (Meer leider mal wieder viel zu kalt zum Baden) und ein Ende der Welt-Gefühl. Der Ort, an dem unser Strand lag, hat normalerweise 16 Einwohner, im Sommer schwillt die Zahl dann noch mal auf 250 an, aber das wars dann. Zu kaufen gibt’s da nix, nicht mal ein Restaurant, nur Ferienhäuschen.


Beinahe überall in Neuseeland sprudelt ja irgendwo heißes Wasser aus der Erde – und so war ein weiteres Highlight der Übernachtungsstopp in Miranda auf einem Campingplatz, der sogar seinen eigenen Thermalpool hatte.

Jack Johnson – wenigstens ein Konzert, das wir besuchen können
Danach ging es wieder nach Auckland, denn wir hatten ja noch weitere Konzerttickets, nämlich für das Jack Johnson Konzert. DAS Konzert besuchten wir und fanden es nicht schlecht. Da Jack Johnson all seine Konzertgewinne einem guten Zweck spendet, bleibt nicht viel für das Drumherum und so hat es nicht mal für eine Leinwand gereicht, auf der man ihn und seine Band spielen sieht, wenn man irgendwo am anderen Ende der Halle sitzt. Deshalb waren wir zwar auf einem Jack Johnson Konzert, wissen aber immer noch nicht wie der Kerl aussieht. Auch dass er erst nach dem zehnten Stück die ersten Worte sagte, nämlich eine Entschuldigung, dass er ganz vergessen hätte, Hallo zu sagen, kam nicht gerade bei uns an. Aber Bidu gefiel’s trotzdem Jack mal live zu hören.
Wir widmeten einen weiteren Tag den Sehenswürdigkeiten in Auckland und shoppten was wir noch für die nächsten Wochen benötigen könnten. Dabei bekamen wir dann wegen 15 Minuten Zeitüberschreitung beim Parken noch einen Strafzettel über 20 Dollar. Damit war dann das Bild komplett. Nicht nur die Stadt gefiel uns nicht, die schlechten Erfahrungen und das verpasste U2 Konzert überwiegten einfach so sehr, ich war froh die Stadt zu verlassen und so fuhren wir in Neuseelands Surferstadt schlechthin – Raglan.


Raglan – Surfmekka Neuseelands
Das Dumme war nur, dass Bidu sich auf dem Trampolin in Miranda die Schulter geprellt hatte beim Versuch einen Rückwärtssalto zu machen. Vorwärts hatte geklappt, aber Rückwärts ging ins Auge (oder auf die Schulter). Erst dachten wir ja „na toll, schon wieder Krankenhaus“ und das einen Tag vor dem Jack Johnson Konzert, aber dann ging’s doch irgendwie. Allerdings war Surfen für ihn damit leider raus. Jammerschade, denn in Raglan gibt es mit die besten Wellen und so wurden wir auch an unserem ersten Tag Zeuge eines Surfcontests und durften den Pros in der berühmten Manu Bay zuschauen, wie sie die längste linksseitige Welle der Welt surften (und sich dabei teils 360 Grad auf dem Wasser drehten – wie abgefahren). Auch sonst gefiel es uns dort gut am Meer, trotz super Wetters war aber leider Schwimmen im Meer nicht drin. „Brrr…. viel zu kalt das Ganze“, so der Test mit den Füßen in der Tasmanischen See. In der Nähe machten wir dann noch eine kurze Wanderung zu den Brautschleierwasserfällen, die uns an die 260 Treppenstufen bescherte, aber direkt unter die Wasserfälle führte.


Hobbingen - über das Filmset vom "kleinen Hobbit"
Wir hatten uns ja bereits in Auckland den “Herr der Ringe” Drehorte-Guide gekauft und so fuhren wir nach Matamata, wo der Drehort von Hobbingen auf uns wartete. Im Buch war beschrieben, dass die Hälfte des Sets abgebaut wurde. Nur heftigen wochenlangen Regenfällen war zu verdanken, dass überhaupt noch etwas davon auf der Schafsfarm stand, denn die mit dem Abbau beauftragt wurden, konnten den Abbau deshalb nicht ganz zu Ende bringen. Doch ich wusste ja, dass „Der kleine Hobbit“ gedreht werden sollte. Ich fragte mich also, wo, wenn nicht auf dem alten Set, drehen die? Und als wir dort ankamen und eine Geheimhaltungserklärung unterschreiben mussten, wusste ich es. :-)  Mit einem Bus wurden wir über mehrere Kilometer Straße, die die neuseeländische Armee gebaut hat, auf den abgelegenen Teil der Farm gebracht, wo ich meinen Augen kaum traute. Vor uns war ganz Hobbingen wiederauferstanden, man hatte sogar noch mehr Hobbithäuser hinzugefügt oder war noch dabei die allerletzten Vollendungen zu vollbringen. Überall waren Gärtner zugange, die die Hobbitgärten vor den Häusern bepflanzten oder Kopfsteinpflaster verlegten. Es war ein Traum! Ich stand unter der Eiche, unter der Bilbos 111. Geburtstag gefeiert wurde und fühlte mich, als hätte mich jemand ins Buch oder den Film katapultiert. Fantastisch! Leider können wir hier an dieser Stelle keine Fotos davon veröffentlichen, denn wir haben dafür unterschrieben und man kann uns gerichtlich verfolgen wenn wir das tun. Denkt einfach an uns, wenn ihr den „Kleinen Hobbit“ im Kino anseht. Ich denke bis dahin sind wir aber auch wieder zurück 

Kiwihaus in Otoranga
Dann ging es wieder RIchtung Küste (ja, wir fuhren einen ganz schönen Zick-Zack, aber die Neuseeländer haben einfach nicht genug Straßen für den direkten Weg.  Auf dem Weg dahin gingen wir noch Otoranga ins Kiwihaus. Die oberlustigen Kiwis gibt es nämlich kaum noch in der Natur, aber dafür gut in den Nacht simulierenden Kiwihäusern zu sehen. Wir haben uns halb weggeschmissen wie lustig die durch die Gegend rennen, das solltet ihr sehen! Ein verrücktest Huhn ist ein Witz dagegen. Außerdem gibt es dort Exemplare von Tuataras, die einzigen noch lebenden Nachfahren von Dinosauriern, und viele viele einheimische und eingeführte Vögel und Enten, die uns auf unserer Reise noch öfter begegneten sollten und die wir damit grad ganz gut identifizieren konnten.

Glühwürmchen-Höhlen in Waitomo
In Waitomo wimmelt es von Kalksteinhöhlen, in denen sich nicht nur Stalagmiten und Stalagtiten gebildet haben, sondern auch tausende von Glühwürmchen leben. Wir stellten uns coolen Arsches mit unseremCamper auf den Parkplatz vor den Höhlen, in der Hoffnung, dass die Maori-Betreiber nix sagen. Taten sie auch nicht und so waren wir frühmorgens die zweite Gruppe, die durch die Höhlen geführt wurde. Tropfsteinhöhlen haben wir ja schon viele gesehen, aber das Highlight waren tatsächlich Tausende von Glühwürmchen, die an der Decke eines unterirdischen Flusses saßen, auf dem wir dann mit dem Boot fuhren. Unser Führer drehte weil es so früh morgens war noch eine extrarunde und so staunten wir nicht schlecht als die Decke der Höhle sich in einen richtigen Sternenhimmel verwandelte. Dann machten wir noch eine Wanderung durch den Regenwald, die uns über Treppen und Brücken und als besonderes Highlight durch Kalksteinhöhlen führte.


Lake Taupo und Tongariro National park
Dann ging es wieder zurück ins Landesinnere. (Zick-Zack lässt grüßen). Am Lake Taupo sahen wir uns die Huka-Wasserfälle an, wo das Wasser eine unglaublich schöne eisblaue Farbe besitzt und mit einer solch enormen Kraft durch einen natürlichen Kanal gepresst wird, dass einem die Spucke wegbleibt. Nach einem Bummel durch die Stadt, Fußbad im und Bier am See ging es am nächsten Tag am Ostufer des größten Sees Neuseelands Richtung Tongariro Nationalpark. Dort überlegten wir lange, ob wir die Tongariro Passüberquerung machen sollten, Neuseelands beliebteste Eintageswanderung, wo man 20km über den Pass läuft und auf der anderen Seite abgeholt wird, und zurück zum Auto gefahren wird (ca. 50-60km drumherum). Bidu hat das schon mal gemacht und wir informierten uns im Visitor Center wegen der Wetterlage und bekamen zu hören, dass es für den morgigen Tag starke Winde gäbe mit über 60km/h, was dich da oben wohl schon ganz schön umhaut. Und so beschlossen wir eine Wanderung zu den Taranaki Falls zu machen und diese dann soweit auszudehnen, dass wir eine super Sicht auf den Berg Ngauruhoe bekommen, vielen eher bekannt als der Schicksalsberg von Herr der Ringe. Doch auch der Berg daneben ist nicht schlecht. Ist er doch die höchste Erhebung auf der Nordinsel: Mount Ruapehu (2797m). Beide waren noch schneebedeckt und beide sind aktive Vulkane. Letzterer ist erst 1995 ziemlich spektakulär am Ausbrechen gewesen.


Am Fuße des Berges Ruapehu (2797m) liegt ein Skigebiet, Whakapapa genannt, und laut unserem Herr der Ringe Locations Führer, Drehort von Mordor. Und tatsächlich: neben dem Anfängerlift stehend fehlen nur noch die Orcs und man fühlt sich gleich wie mitten im Film. Zu guter Letzt liefen wir noch zu den XXX Falls, die wahrscheinlich perfektesten kleinen Wasserfälle, die man sich vorstellen kann. Wenn man davor steht, fühlt man sich unweigerlich an Herr der Ringe erinnert. Zwei Holländer, die wir später auf dem Campingplatz kennenlernten (klar, wo trifft man sie sonst?), erzählten uns die seien auch aus dem Film, stand aber nicht in unserem Guidebook.

Taranaki/Mount Egmont National Park
Der Zick-Zack Kurs sollte noch immer nicht zu Ende sein und so fuhren wir den nächsten großen Schlenker wieder zurück an die Westküste. Mount Taranaki stand auf dem Programm, wieder ein Vulkan mit schneebedeckter Spitze, vielen vor allem bekannt als Mount Fuji in „der letzte Samurai“ (ja, auch ich dachte, der wurde in Japan gedreht.“ Wir stoppten in Hawera, schnappten uns dort beim Visitor Center einen Schlüssel und bestiegen dann die ca. 250 Stufen des Wasserturms, um eine Bombensicht auf den Berg, der wirklich ganz alleine an der Küste steht, zu bekommen. Laut Maori-Sage steht er dort deshalb so alleine, weil er in der Liebesgunst um den Berg Pihanga gegen den anderen Vulkan Mount Tongariro verloren hat, und weggeschickt wurde.
Die Aktion hat sich gelohnt. Nach einer lustigen Nacht in einem Vogelreservat, wo man uns empfohlen hatte, zu übernachten, weil's dort kein Ärger gibt, war der Berg am nächsten Morgen verschwunden! Kein Witz! Das Ding war weg. Es war so bewölkt, dass man ihn nicht mal mehr von 10 km Entfernung sehen konnte. Also nutzten wir den Tag anderweitig, erkundeten New Plymouth und verkrümmelten uns für einen Tee- und Suppentag in unseren Camper, nur um nachts um 3:30 (es war leider Wochenende) an einem Strandparkplatz, wo wir dachten, wir wären sicher, von acht Jugendlichen, die rotzehackedicht waren, aufgeweckt zu werden. Nein, sie schüttelten den Camper nicht, aber es waren durchaus aggressive Stimmungen zu spüren (Bidu war in erhöhter Alarmbereitschaft) und scheisse, die waren echt so was von Knülle zum Teil, der eine hat sogar seine Schuhe verloren beim Laufen. (Hat er dann wohl am nächsten Morgen geholt). Das war lehrreich: an einem Wochenende campen wir sicher nicht mehr wild, auch wenn der Spot noch so einsam ist.


Die Nacht zu bleiben, hatte sich wenigstens gelohnt, der Berg war wieder da! Wir liefen dann auch dem Gipfel entgegen (ist aber ohne Eisaxt und Kletterausrüstung) nicht drin und so liefen wir denn wieder einen Weg zurück durch den Regenwald, der wohl eher weniger gelaufen wird. Jedenfalls mussten wir sowas von dermaßen durchs Gestrüpp, Gewässer überqueren und hunderte von Leiter klettern und das hoch und runter, es war nicht mehr nochmal. Nach anderthalb anstrengenden Stunden und genau einem Vater mit seiner Tochter, die uns unterwegs begegneten, reichte es mir von Urwald und ich war echt heilfroh, dass der anstrengende völlig überwucherte Weg, so total abseits der Zivilisation dann ziemlich unverhofft um die Ecke auf unserem Parkplatz sein Ende fand. Mit Urwald und Regenwäldern reicht’s mir jetzt mal wieder für die nächsten paar Wochen.
Rafting in Whanganui/Mangaweka
Über Whanganui (ihr ahnt es, Zick-Zack) ging es nach Mangaweka an den Fluss Rangitikei, der für den Fluss Anduin in Herr der Ringe genutzt wurde. Dort trafen wir den Inhaber einer Rafting-Firma, die schon mit den Herr der Ringe Jungs gearbeitet hatte und rafteten zusammen mit Kaye, einer jungen Engländerin, den Fluss hinunter. Alles in allem ein sehr netter Halbtagesausflug, mit ziemlich spektakulären Aussichten in den Schluchten, wären da nicht die Sandfliegen gewesen. Bidu kam mit 5-6 Stichen relativ glimpflich davon, ich hatte allein 10 Stück am rechten Fuß. So viel zum Thema erste Bekanntschaft. Am gleichen Tag merkte ich noch nicht viel davon, auch als wir am Fluss noch nach Fossilien suchten, die sich dort so mir nichts dir nichts in den Steinen verstecken (und fanden).


Über die Kapiti Küste nach Wellington
Über Palmerston North nahmen wir Wellington ins Ziel und hielten unterwegs noch an der Kapiti Küste, wo das Eis herkommt, das ich inzwischen zu meinem Lieblingseis zählen würde (weiße Schokolade umhüllt Vanilleeiscreme, die von Himbeersorbet durchzogen ist – hört sich gut an, oder?). In Wellington bezogen wir einen Stellplatz mitten in der Stadt, denn wir wollten eventuell das Nachtleben in Wellington erobern. Taten wir auch, und versumpften in einem Irish-Pub, von wo wir um viele Bekanntschaften reicher, einige Neuseelanddollar ärmer und mit mehreren Bier zu einer spielenden Liveband intus, wieder Richtung Camper wackelten. Aufgrund des Pegels, den wir erreicht hatten, war Dialektstunde angesagt und so rutschte ich vom Sächsischen (an dieser Stelle Gruß an Cathleen) über das Nordbadische (Armin lässt grüßen) in die Schweiz. Und bekam von Bidu die Ehrenmedaille verliehen – für außerordentliches Imitieren des schweizerischen Dialekts, der sich wohl in den letzten Monaten vom Zürcher zum Berner entwickelte. Damit dürfte mir die C-Bewilligung sicher sein, meint zumindest Bidu. 
Allergie auf Sandfliegenstiche:
Schon am Nachmittag schauten wir uns die Hauptsehenswürdigkeiten von Wellington an, fuhren auf den Mount Victoria und genossen die Aussicht auf die Stadt, die mich irgendwie an Bergen in Norwegen erinnerte und wirklich etwas Nettes hat. Mit einem leichten Kater erwachten wir nach unserem Abend im Irish Pub, aber viel Schlimmer war der Schreck, den ich bekam, als ich meinen rechten Fuß sah. Unsere Fahrt auf dem Rangitikei hatte mir wohl an die 10 Sandfliegenstiche beschert und das war zuviel für ihn. Nicht nur war der Fuss knallerot, sondern auch doppelt so groß wie der linke Fuß! Und so erfuhr ich von meiner Allergie auf Sandfliegenstiche. Es hatte mich ja vorher schon gewundert, warum die Dinger bei mir so viel größer wurden als bei Bidu. Außerdem wachte ich nach einem neuen Stich nachts auf, weil der Scheiss so brannte und juckte. Meine Reaktion auf einen Sandfliegenstich entspricht in etwa dem eines Bienenstichs für normale Leute. Stellt euch einfach vor ihr hättet 10 davon in eurem rechten Fuß. Da half nix. Antihistamine mussten her.


Wellingtons Sehenswürdigkeiten: Te Papa und Weka
Trotzdem ließen wir uns den Besuch des Te Papa Museums in Wellington nicht entgehen. Nicht nur haben die dort eine tolle Sammlung über Maorikultur, sondern auch den größten Tintenfisch, den man je gefunden hat und ein Haus, in dem ein Erdbeben simuliert wird und außerdem das Herz eines Blauwals, das so groß ist, dass die Kinder durch die Arterien klettern können. Wir fuhren noch zu Weka, der Firma, die für viele Spezialeffekte von Herr der Ringe, Narnia usw. verantwortlich ist und ein Muss darstellt, wenn man schon in Welliwood, so der andere Name von Neuseelands Filmhauptstadt, ist. Außerdem konnten wir unser Weihnachtsshopping beide noch erledigen (oh Freude – dieses Jahr nur für eine Person was kaufen, was für eine Reduzierung des vorweihnachtlichen Stresspegels). Witzigerweise haben wir beim selben Geschenkepackservice verpacken lassen (wie sich an Heiligabend) herausstellte und das in einer so großen Stadt! Danach ging’s mit unserem Camper, den wir inzwischen „Eggart“ (ja, genau so wie der in „Werner“) getauft haben, auf die Fähre, um die Cookstraße Richtung Südinsel zu überqueren.

Unser Fazit für Neuseelands Nordinsel
• Ein paar Kiwis, hunderte Schafe und tausende Glühwürmchen
• Wir weinen noch immer ob dem verpassten U2 Konzert 
• Wir vermissen den Sonnenschein und die Luft- und Wasser-Temperaturen Hawaiis
• Kurven, Hügel, Kurven, Hügel – gibt es in diesem Land keine einzige gerade Straße?
• Vulkane, ein bisschen Schnee obendrauf und Filmlocations satt
• Wir schließen erste Feindschaft mit Sandfliegen



Next: Neuseelands Südinsel Etappe 1: Von der Cook Straße über Nelson nach Kaikoura und Mount Cook
Previous: Inselhüpfen Teil 3: Maui nō ka ʻoi - Maui ist das Beste!


Diary Photos
23rd Nov 2010  Auf der Schafsfarm

24th Nov 2010  Bidu und Trevor in Rotorua

24th Nov 2010  Rotorua

26th Nov 2010  Blick über Auckland unten dran der Vulkankegel

29th Nov 2010  Hot Water Beach

29th Nov 2010  Bidu entspannt nach ewiger Buddelei am Hot Water Beach

29th Nov 2010  Cathedral Grove auf der Coromandel Halbinsel

30th Nov 2010  Unser selbstgebastelter Adventskalender
Schliesslich braucht man im Sommer ein bißchen Weihnachtsstimmung

30th Nov 2010  Neuseeland
No Descriptio

1st Dec 2010  Entspannen im heißen Pool

1st Dec 2010  Bidu auf dem Trampolin

2nd Dec 2010  Jack Johnson Konzert

2nd Dec 2010  Auckland von der anderen Seite

3rd Dec 2010  Blick über Raglans Strand

3rd Dec 2010  Surfcontest in Raglan

4th Dec 2010  Die Brautschleierwasserfälle

5th Dec 2010  Hügel in der Nähe von "Hobbingen"

5th Dec 2010  Auf dem Land

5th Dec 2010  Äh... Bidu, was machst du da?

6th Dec 2010  Maorikunst

6th Dec 2010  Glühwürmchenhöhlen in Waitomo

6th Dec 2010  In Waitomo

7th Dec 2010  Wasserfälle bei Lake Taupo

8th Dec 2010  Mount Ruahepu

8th Dec 2010  Der Schicksalsberg aus Herr der von Mordor aus fotografiert

9th Dec 2010  Mount Taranaki - Kulisse für den Film "der letzte Samurai"
Und ich dachte es wäre der echt Mt. Fuji im Film

9th Dec 2010  Der Wasserturm von Hawera, haben wir bestiegen

11th Dec 2010  New Plymouth

11th Dec 2010  Mount Taranaki

11th Dec 2010  Wandern im Mount Taranaki NAtionalpark

11th Dec 2010  Dschungelwanderung im Mt. Taranaki NP

11th Dec 2010  Dschungelwanderung mit Leitern im Mt. Taranaki NP

13th Dec 2010  Beim River Raft

13th Dec 2010  Auf dem Fluss Rangitikei beim Riverraft

14th Dec 2010  An der Kapiti Küste

14th Dec 2010  Was für ein Motto

14th Dec 2010  Mein neues Lieblingseis

14th Dec 2010  Auf Mount Victoria über Wellington

14th Dec 2010  Der Bienenkorb (Parlament) in Wellington

15th Dec 2010  Neue Freunde in Wellington

15th Dec 2010  Neue Freunde in Wellington

15th Dec 2010  Maori Sitzungshaus im Museum

15th Dec 2010  Dicker Fuss dank Sandfliegenallergie

15th Dec 2010  Gollum... mein Schatz

4170 Words | This page has been read 117 timesView Printable Version