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Tour d'amour
6th Jan 2011
Fallschirmsprung und Akrobatikflug - unser Adrenalintag in Wanaka

06.01.11

  • 23:00 Es donnert und blitzt (unser erstes Gewitter in NZ), nachdem es schon den halben Tag geregnet hat und Bidus Akrobatikflug abgesagt werden musst. Wir sehen uns den Film „Salt“ auf dem Netbook an und können die Regentropfen auf dem Campervan-Dach nicht mehr hören, so viel hat es in den letzten Tagen geregnet.
  • 01:30 Wir gehen schlafen und hoffen auf schönes Wetter (mehr im Scherz als dass wir dran glauben)

07.01.11

  • 08:02 Ich wache auf, die Sonne scheint. Ich kann es kaum fassen und denke „Das ist ein Zeichen. Heute mache ich spontan einen Tandemfallschirmsprung.“
  • 08:30 Der Wecker klingelt. Bidu steht auf, er muss dem Akrobatikpiloten anrufen und die Wetterlage checken.
  • 09:00 Bidu kommt vom Telefonieren zurück. Der Akrobatikflug steigt um 11:00. Zeit für Frühstück
  • 10:38 Wir fahren zum Flughafen (10 min Fahrt). Erster Stopp bei Skydive Wanaka“.
  • 10:50 Bei Skydive Wanaka ist nichts los. Wir erfahren, der Flugbetrieb wurde eingestellt bis auf Weiteres wegen Wind. Ich denke „noch mal davon gekommen.“ :-)
  • 11:00 Bidus Abenteuer beginnt. Nach einer Einführung zieht er sich um und ich begleite Bidu und den verrückten Ivan, wie sich der mehrfache amtierende Neuseeländische Meister im Akrobatikfliegen vorstellt, zum Flugzeug
  • 11:15 Bidu besteigt nach einem letzten Kuss und den Worten „Ich wünsche dir noch ein schönes Leben“ das Flugzeug, von dem er 5 Minuten vorher noch ziemlich ehrfurchtsvoll befand, dass es doch ganz schön klein wäre. (Muffensausen?)
  • 11:45 Bidu ist zurück. Statt des normalen Akrobatikflugs haben Ivan und er noch ein Upgrade, und zwar die Formationen angehängt, die Ivan für die Meisterschaft übt. Ich sehe ihn und denke nur „scheisse, ist der grün im Gesicht.“
  • 11:46 Mein Verdacht bestägt sich. Ihm ist kotzübel. Ich denke, „tolles Abenteuer, wo du hinterher aussiehst wie durch den Fleischwolf gedreht, in die Pfanne gehauen, gegessen und wieder ausgekotzt. – Nee, danke. Nix für mich.“
  • 12:00 Wir fahren nochmal zu Skydive Wanaka. Langsam bekomme ICH Muffensausen. Doch es wird immer noch nicht geflogen frühestens um 16:00 Uhr. Bidu wollte eigentlich mitspringen (schon sein 2. Sprung), aber nach dem Akrobatikflug hat er fertig. :-) Schweren Herzens lasse ich mich für den 16:00 Sprung eintragen (und denke mir, ich kann ja immer noch einfach nicht antreten… :-)
  • 13:00 Wir gehen ins Internet und ich überlege mir optional mit einer anderen Firma in einem anderen Ort, der auf unserer Route liegt, zu springen. Meine Internetrecherche bringt aber an den Tag, dass ein Flugzeug dieser Firma mit 9 Personen an Bord vor gerade mal 4 Monaten abgestürzt ist, bevor die Leute springen konnten und alle sind tot. Ich denke nochmal ernsthaft darüber nach, was ich da eigentlich vorhabe. (Spinne ich eigentlich?)
  • 13:30 Wir essen am See in Wanaka, Bidu ist immer noch schlecht und sein Hunger hält sich in Grenzen. Der Wind bläst noch immer ordentlich, aber ich habe das Gefühl das wird weniger (oh oh)
  • 14:55 Wir rufen nochmals bei Skydive Wanaka an, wie verabredet. Der Wind ist schon weniger. Sie meinen es sieht gut aus und bitten um einen weiteren Anruf um 15:30. Ich krieg langsam die Krise, weil ich immer noch nicht weiß, ob ich gleich mein Leben aufs Spiel setze oder nicht. :-)
  • 15:30 Der Wind ist fast weg. Bidu ruft an. (Ihm ist langsam nicht mehr schlecht.) Die Spannung ist kaum auszuhalten. Er kommt zurück zum Camper und sagt „wir fahren zum Flugplatz, es geht los“. Ich hab schon einen halben Herzinfarkt. :-)
  • 15:40 Nur noch wenige Minuten bis zum Flugplatz. Mir wird mulmig. Ich mache das Radio an. Im Radio läuft Robbie Williams. Singt der für mich? Es ist nicht zu fassen: „Life is too short to be afraid…“ Recht hat er – das Leben ist zu kurz um Angst zu haben. :-)
  • 15:55 Sitzt die Frisur? Noch ein bisschen Make-up ins Gesicht? Wenn ich schon nicht weiß, ob ich heil unten ankomme, will ich wenigstens gut dabei aussehen. :-) Bevor wir aussteigen frage ich Bidu, ob ich noch mein Testament schreiben sollte? :-)
  • 16:00 Wir bekommen ein Sicherheitsbriefing, einen Anzug und ich bezahle meinen Sprung (jetzt gibt es kein Zurück mehr). Ich ziehe den Anzug an, dann kommt ein brasilianischer Hüne auf mich zu und sagt, er sei Alex. Ich denke noch „wie mein Bruder“, ist das jetzt ein gutes oder schlechtes Zeichen.
  • 16:20 Der große Streß bricht aus. Alex ist lahmarschig. Jedenfalls sind schon alle im Flugzeug und ich muss immer noch auf ihn warten.
  • 16:25 Wir laufen endlich zum Flugzeug. Oder jedenfalls versuche ich es ohne dabei auszusehen wie eine watschelnde Ente. Mit den Gurten am Körper und zwischen den Beinen gar nicht so leicht.
  • 16:27 Wir sitzen drin. Die Schotten dicht. Das Teil hebt ab. Ich will gar nicht wissen, wie mein Gesicht aussieht. Alex filmt. :-)
  • 16:38 (geschätzt) Wir erreichen 5000 Feet. Ich schaue kurz mal runter und denke, hui, das ist aber schon langsam hoch. Ich konzentriere mich auf die Landschaft – so viele weiße Berge… ahh… fast wie daheim. Da fällt das Flugzeug in ein Windloch. Der Magen hängt jetzt ganz schön schief. Ich sehe mich um – nicht nur bei mir. :-)
  • 16:40 (geschätzt) Keine Zeit länger zu träumen. Die Gurte werden enger gezogen. Wir machen uns langsam parat. Mir schwant schlimmes seit dem Einsteigen als Letzte und als ich Alex frage, bestätigt er „Ja, wir springen als Erstes“ (aaaarghhh!)
  • 16:45 (geschätzt) Wir sind auf 12.000 Feet (ca. 3650m). Langsam ist mir kalt. Die Schotten gehen auf. Ich soll meine Beine über den Abgrund bringen (als Erste!) und zak – wir springen.
  • 16:46 (geschätzt) Der freie Fall dauert 45 Sek bei 200 kmh. Ich schreie noch nicht mal. Ich falle einfach nur. Der Wind presst sich in meine Augen. Mein Gesicht ist ein Grinsen, das sich aufgrund der Geschwindigkeit zu einer Fratze verformt – ich versuche aber immer noch gut auszusehen, schliesslich filmt der Mann. :-) Ich bekomme kaum Luft, denn wie soll man denn bei den Geschwindigkeiten Atem holen, aber scheinbar presst es einem den ganz von allein rein.
  • 16:47 Alex zieht den Schirm. Na endlich: ich schreie meine ersten Töne: „uuuuuuuuh!“ (3 mal). Mein erstes Wort lautet: „Scheisse!“. Mein erster Satz: „Das ist ja der Wahnsinn“. Ich realisiere meine Umgebung. Die schneebedeckten NZ-Alpen, der Fluß Clutha, Lake Wanaka, der viertgrößte See in NZ, und Lake Hawea, die vielen Felder unter mir und der Flugplatz, wo wir in 5 Minuten landen.
  • 16:53 Wir landen. Der Spass ist vorbei. Viel zu schnell. Und halb so wild. Bin ich wirklich gesprungen? Ich will nochmal. Ich verlaufe mich in die Absprungzone, wo schon die nächsten warten und hoffe schon, vielleicht komme ich ja noch zu einem zweiten Sprung. Dann kommt mir Bidu entgegen. Ich grinse nur.
  • 17:10 Ich poste auf Facebook. Das muss geteilt werden, Daddy war ja Fallschirmjäger und Mom ist auch schon gesprungen.
  • 17:15 Wir sehen uns mein Video an. Bidu schmeisst sich weg vor Lachen. (Hätte mal sich selber sehen sollen, als er aus dem Akrobatikflugzeug gestiegen ist. :-)
  • 17:30 Wir gehen erst mal ein wohl verdientes Bier trinken. Das Grinsen bleibt noch für den Rest des Tages… und den nächsten…. Und den übernächsten :-)


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Diary Photos
6th Jan 2011  Freier Fall bei 200km/h

6th Jan 2011  Der Fallschirm ist auf, jetzt können sich die Gesichtsmuskeln wieder entspannen

6th Jan 2011  Freier Fall und immer schön grinsen, schliesslich filmt der Mann

6th Jan 2011  Bidu VOR dem Ritt mit dem SilverDemon

6th Jan 2011  Bidu im Silver Demon

6th Jan 2011  Gelandet

6th Jan 2011  Stef vor dem Sprung

6th Jan 2011  Stef startet zum Sprung

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