Wie wir tatsächlich aus einem Taxi rausgeschmissen wurden, über Schwierigkeiten an Geld zu kommen , RIESIGE Insekten, Schlangen und einen äußerst abenteuerlichen Ausflug in den Nebelwald.
Taxigeschichten
Die Geschichte über Quito ist eine Geschichte voller Taxifahrten. Zum Einen weil Taxifahrten hier wieder recht günstig sind (1-2 Dollar!), vor allem im Vergleich zu Brasilien. Zum Anderen, weil Taxifahren in Quito im Gegensatz zu vielen anderen südamerikanischen Städten sicher zu sein scheint. Sicherer zumindest als auf der Straße unterwegs zu sein. Erst dachten wir Mexiko wird gefährlich. Kein Problem: sogar spät abends noch auf dem Zocalo rumgelaufen. Dann waren wir nervös in Rio: auch für die Katz – selbst abends in Copacabana waren wir sicher. Und dann kam Quito. Dass uns der Hostelbesitzer sagte, wir sollen AM HELLICHTEN TAG ein Taxi nehmen, weil es sicherer wäre, hätten wir nie erwartet. Ok, es war ein Sonntag und da ist eben in Quitos Geschäfts- und Ausgehviertel, wo wir wohnten, nicht so viel los auf der Straße. Nun ja, wir sind ja anpassungsfähig: zum Beispiel indem wir mitten auf der Straße gehen, damit wir nicht von einer Hauswand hinterrücks angesprungen werden. Oder eben indem wir mit dem Taxi fahren.
In der Regel haben die Taxis in Quito einen Taximeter. Fortschrittlich, denken wir. Nur… nicht alle machen den dann an. Oder schalten ihn einfach während der Fahrt ab. Und schon hast du den Brägel! Was kann man tun? Der Taxifahrer bringt dich zum Ziel und nennt dir seinen Preis. Und schon ist man am Diskutieren, schließlich hat der nicht einfach den Taximeter abzumachen und außerdem sagt der Reiseführer das kostet einen Dollar weniger. So geschehen bei unserer Fahrt in die Altstadt. Mann, wurde der Taxifahrer wütend. Schrie uns so lange an bis er seine 3 Dollar hatte. Im Nachhinein müssen wir sagen, er war nicht nur im Recht (warum schreit er dann?) sondern sogar noch günstiger als die Heimfahrt. Dieser etwas ältere Taxifahrer redete erst die ganze Fahrt mit uns, nur um uns dann fast den doppelten Preis zu verlangen wie auf der Hinfahrt, was laut Taximeter auch stimmte, allerdings musste der Taximeter kaputt sein, denn kilometermäßig war die Heimfahrt sogar kürzer, weil wir schon ein Stück selbst gelaufen sind. Sagten wir dem Kerl dann auch. Und erneut erging eine Schreisalve durch das Taxi, er fuhr wie ein Wilder, ließ uns nicht richtig aussteigen und schrie und schrie bis er seine scheiß 5 Dollar hatte. Bei täglich 2-4 Taxifahrten könnt ihr euch vielleicht vorstellen wie oft sich diese Szenen in ähnlicher Form wenn auch nicht immer ganz so laut wiederholten.
Doch die geilste Taxigeschichte ist uns vorgestern passiert. Nachdem uns morgens schon ein Taxifahrer 3 Mal um den Block gefahren hat um den Taxipreis zu verdreifachen und wir diverse Taximetererfahrungen hatten, bestiegen wir ein Taxi und sagten dem Taxifahrer die Adresse unseres Hostels. Bidu bekräftigte das freundlich mit den Worten: „Con Taximetro y directo por favor!“, also „bitte mit Taximeter und direkt“. Und was macht der Taxifahrer? Schmeißt uns doch glatt aus seinem Taxi! Und fluchte und fluchte. Ich hatte es satt! Was der kann, kann ich auch! Inzwischen habe ich es aufgegeben irgendwas in Spanisch zu antworten, sondern schreie einfach auf Deutsch zurück. Also ehrlich, so unfreundliche Taxifahrer hab ich in noch keinem Land der Welt getroffen. Übel. Übel.
Im Anzug zu Burger King und amerikanisches Ecuador
Auch sonst hält Quito Überraschungen bereit. Wir alle kennen ja Burger King. Nun, wenn man in USA in einen Burger King geht, kann man mal davon ausgehen doch eher Unter- bis Mittelschicht darin anzutreffen, ganz einfach aus dem Grund weil es günstig ist, vor allem günstiger als gesund essen zu gehen. Hier in Quito ist der Burger King kostenmäßig fast auf US Niveau und voller GESCHÄFTSLEUTE! Unglaublich, alle sitzen in Anzug und Krawatte über ihren Burgern und Pommes mit Ketschup. Ein Bild für Götter!
In Ecuador zahlt man ja übrigens mit US Dollar. Die Ecuadorianer haben ihre eigene Währung vor ein paar Jahren für den stabileren US Dollar aufgegeben. Die Scheine sind dieselben, es gibt allerdings eigene Münzen. Und 1 Dollar Münzen - sehr interessant: gestern haben wir erfahren, warum es die eigentlich nur hier gibt (man kann aber auch in USA damit bezahlen): Die Amerikaner haben den Ecuadorianern vorgeworfen, sie würden zu unachtsam mit ihren Ein-Dollar-Scheinen umgehen. Deshalb bekommen sie meistens Münzen anstatt Scheine geliefert. Ha ha… Auch sonst ist dieses Land noch stärker US geprägt als es Peru war und das obwohl Amerikaner hier eigentlich gar nicht beliebt sind. Die Einkaufsmalls nach amerikanischem Vorbild sind voller amerikanischer Ketten und Fast Food Läden und wenn eine Firma nicht nach Ecuador will, dann wird sie eben kopiert. Abercrombie and Fitch zum Beispiel. Die Kosten für zum Beispiel Markenartikel wie Nike, Columbia und Crocs sind hier allerdings mitnichten günstiger sondern was wir gesehen haben 30% teurer als in USA. Also kein Shoppingparadies hier! Amerikaner gibt es auch zuhauf, ebenso wie jede Menge Deutsche und ein paar Schweizer haben wir auch schon gesehen. Interessant ist auch, dass es an jeder Ecke eine Pharmacia Alemania (also eine deutsche Apotheke), einen deutschen Optiker und Hostel Alemanias gibt. Hat aber normalerweise nix mit Deutschland zu tun und wird mitnichten von einem Deutschen geführt - scheint wohl einfach für Qualität zu stehen… ha ha!
Die Suche nach einer gescheiten Galapagos-Tour
Den Aufenthalt in Quito haben wir auch benutzt um unseren Galapagosaufenthalt klar zu machen. Flüge hatten wir ja schon, brauchten wir nur noch eine günstige Kreuzfahrt zu finden. (Hier übrigens last minute der halbe Preis von Deutschland) Denn Galapagos ohne Kreuzfahrt bedeutet Galapagos nicht zu sehen. Es gibt ja 13 Inseln und davon sind nur drei mit Infrastruktur für Touristen und die sind mehrere Speedbootstunden, die uns als einzige Tortur beschrieben wurden, voneinander entfernt. Und wo Menschen sind, sind halt leider nicht mehr viele Tiere. Um was von dieser faszinierenden und auf der ganzen Welt einzigartigen Tierwelt zu sehen, muss man für ein paar Tage Quartier auf einem Boot beziehen und die einsamen Inseln anfahren. Wir sind gespannt auf Galapagos und hoffen in dem Aufenthalt in diesem Archipel den krönenden Abschluss unserer Reise zu finden. Zehn Besuche bei diversen Touranbietern später hatten wir ein Schiff gefunden, das uns zusagte und mussten es nur noch irgendwie bezahlen.
Cash Advance oder zwei Geheimagenten in Quito
Bei 6% Zuschlag wenn man mit Kreditkarte bezahlt, geht man doch gerne auf die Bank um Geld abzuheben. Doch wenn dir der Geldautomat eine Auswahl von zwischen 5 und 100 Dollar gibt, musst du eben in eine Bank rein und mit Pass und Kreditkarte sogenanntes „Cash Advance“ machen. Ein neues Abenteuer erwarte uns: Mission 1: eine Bank finden, die Cash Advance macht. 6 verschiedene Banken später, verteilt auf vier Quadratkilometer (alles fleißig gelaufen), und pro Bank zwischen 5 und 30 Minuten Warten(!!!) nur um am Ende zu hören, „Cash Advance machen wir nicht“ oder „Cash Advance, was ist das?“ waren wir nervlich schon am Abgrund, als wir endlich eine Filiale fanden, wo wir wieder Hoffnung schöpfen konnten. Als wir endlich an der Reihe waren (funktioniert überall mit Nümmerchen ziehen und dann warten bis es die Nummer und den Schalter anzeigt - fast wie auf dem deutschen Arbeitsamt) versuchten wir total verzweifelt auf Spanisch zu erklären, was wir wollten, denn bisher konnte KEIN einziger Bankmitarbeiter auch nur EINEN FUNKEN Englisch. (Frage mich, was die hier für Ausbildungen haben?!). Amüsiert schaut uns der Mann hinter der Glaswand an und meint doch glatt: „Ihr wollt Cash Advance“ auf Englisch! Endlich! Hier wurden wir geholfen!
Mission 2 bestand in der Aufgabe die eben vor den Augen von 30-40 anderen wartenden Bankkunden abgehobene Kohle sicher ins Reisebüro zu bringen. Kamen uns vor wie zwei Agenten, hatten wir doch während der Wartezeit in der Bank ein Video gesehen mit Warnungen und Hinweisen zu Überfällen auf Leute, die gerade Geld abgehoben haben. Also nix wie raus und rein in ein Taxi und schauen, dass man nicht verfolgt wird. Schließlich entsprach das eben abgehobene Geld für den ein oder anderen hier mehreren Monatslöhnen. Ganz schön verlockend. Doch alles kein Problem. Geld sicher ins Reisebüro gebracht. Waren erleichtert und freuten uns schon auf den nächsten Tag, wo uns der gleiche Scheiß nochmal erwartete, weil man uns nicht alles Geld an einem Tag geben wollte. Stichwort: Tageslimit. Beim zweiten Mal wussten wir wenigstens wohin und lief auch dieses Mal wie am Schnürchen. Wie einfach der Zahlungsverkehr in Deutschland und der Schweiz doch gegen SOWAS ist!
Quitos Altstadt und Meerschweinchen zum Abendmahl
Diesen Punkt auf der Agenda abgehakt und blieb endlich Zeit was von Quito anzusehen. Schließlich war Quito die erste Altstadt der Welt, die in den 70er Jahren zusammen mit der Stadt Krakau den Status UNESCO Weltkulturerbe verliehen bekam. Als die Spanier im 16. Jahrhundert nach Quito kamen, machten die Inka ihre Stadt platt, damit sie den Konquistadoren nicht in die Hände fiel. Was die dann aufbauten ist zum Teil bis heute erhalten. Man sagt, wenn einer der Konquistadoren heute durch Quito liefe, würde es immer noch so aussehen wie zu seiner Zeit oder kurz danach. Es gibt so viele Kirchen und Konvente und koloniale Bauten wie wir sie in noch keiner südamerikanischen Stadt gesehen haben. Davon mal abgesehen war Quito für uns aber NUR EINE WEITERE VON VIELEN kolonialen südamerikanischen Städten, von denen wir mittlerweile vielleicht einfach zu viel gesehen haben. Von den über 60 Kirchen haben wir uns dann EINE angeschaut.
Eigentlich wollten wir ja für keine Kirchen mehr Eintritt bezahlen, aber bei 1.50 Dollar pro Person haben wir nochmal ein Auge zudrückt. Schließlich erwartete uns drinnen ein ganz besonderes Wandgemälde laut Reiseführer. Über ein koloniales Wohnhaus bekamen wir Zugang zur Kathedrale und konnten so mal eine alte Kirche von einer Seite sehen, die man sonst nicht so sieht - hinter den Kulissen quasi. Erst ging es ziemlich verwinkelt durch ein paar Gänge und dann durch einen Altar und plötzlich standen wir mutterseelenallein in der Kirche. Dann liefen wir die ganze Kirche ab, schließlich wollten wir DAS Gemälde sehen. Was daran so besonders ist? Es ist ein Gemälde vom letzten Abendmahl, also Jesus mit seinen Jüngern an einem Tisch, auf dem ganz nach ecuadorianischer Art, Tamales, also Maisfladen, Maisbier und jetzt Achtung gegrilltes Meerschweinchen serviert werden. Haben uns einen weg gelacht, als wir das Meerschweinchen gesehen haben. In der Kirche liegen außerdem die Überreste von Sucre, der Länder wie Bolivien, Ecuador und Peru in die Unabhängigkeit von Spanien geführt hat und überall als Held verehrt wird. Sogar Chavez und Fidel Castro haben ihm schon einen Besuch abgestattet, wie man an verschiedenen Gedenktafeln lesen kann. Hatten leider grad keine zum Aufhängen dabei, sonst hinge da jetzt: „Leuenbergers waren auch da!“
Mit einem Bein auf der Süd- und mit dem anderen auf der Nordhalbkugel – ein Ausflug zum Äquator
Ecuador heißt ja nicht umsonst so. Schließlich rühmt sich das Land auf dem Äquator zu liegen. Und deshalb hat man dem Äquator dann auch ein eigenes Monument gebaut. Das liegt ca. 20 km außerhalb von Quito und ist unbequem in öffentlichen Bussen zu erreichen. Man muss nur einmal umsteigen, sich wieder einen Platz erkämpfen oder sich weiter stehend durch die Straßen und Hügel schütteln lassen. Dauer: gute anderthalb Stunden ein Weg. Kosten: 40 Dollarcent pro Person. Am Monument angekommen, erwartet einen dann das Vergnügen, mit einem Bein auf der Südhalbkugel und mit dem anderen auf der Nordhalbkugel zu stehen. Überquert haben wir den Äquator auf unserer Reise ja schon mehrfach aber bisher noch nie EINFACH! Man braucht nur zu hüpfen oder sein Bein zu lüpfen! Lustige Sache. Stärkten uns mit dem ecuadorianischen Nationalgericht Locro de papa, eine Kartoffelsuppe mit Avocado und Käse (und wer’s mag mit ‘ner fetten Blutwurst drin).
Die größten Käfer der Welt und Schlangen satt
Ein weiteres Highlight erwartete uns im Insektarium, das sich auch auf dem sonst eher zweifelhaft touristischen Gelände befand. Es war geradezu schockierend zu sehen, was für große Insekten dass es gibt! Ecuador ist ja das Land mit der größten Vielfalt an Tieren in seinen teils noch ursprünglichen Amazonas Regenwäldern, die es sonst nirgends gibt. Es war als sähe man skurril aussehende Insekten mit einem Vergrößerungsglas, zum Teil waren die Käfer, Schmetterlinge und Heuschrecken 10 bis 20cm groß! Ein paar lebende Herkuleskäfer (mit bis zu 17cm die größten der Welt!!!) hatten sie auch noch, die konnte man sich für 2 Dollar für ein Foto auf den Kopf oder die Backe setzen lassen. Hat aber nicht mal Bidu gemacht. :-)
In Quito waren wir dann noch im Vivarium. Nicht gerade riesig aber eine beachtliche Anzahl von Boas, Vipern, Nattern, Schildkröten, ein kleiner Kaiman und ein paar Frösche. Haben damit wenigstens einen kleinen Eindruck von der Artenvielfalt hier bekommen, wenn wir schon keine Zeit für den Dschungel haben. Ehrlich gesagt, bin ich auch ein bisschen froh, nicht im Dschungel gewesen zu sein. Manche Tiere wie die riesigen Herkuleskäfer sind mir doch eher unheimlich. :-)
Leider erwischte mich in Quito mal wieder der Kopfschmerz. Vielleicht war’s die Höhe (Quito liegt wieder auf 2850m), vielleicht war’s das harte Bett (fast wie ein Brett) im Hostel. Auf jeden Fall war ich an 3 aufeinanderfolgenden Tagen zu nicht viel fähig. (Aber hey, wenigstens hatte keiner Durchfall. Ha ha.) Deshalb und weil ich absolut nicht höher wollte als die 2.850m waren unsere Ausflüge in die Umgebung von Quito, das auch die Krone der Anden genannt wird, eher limitiert. Wenn man Berge sehen will ist man schon wieder irgendwo im Bereich 3.300 bis 4.000 Höhenmeter und darauf hatte ich nachdem ich es einmal in Bolivien hinter mir hatte wahrlich keine Lust mehr. (Und daheim gibt’s eh die schönsten Berge :-))) Selbst Bidu hat in Quito die ersten Tage wieder schwer geatmet, liebäugelt aber mit einer Fahrt mit dem Teleforico auf Quitos Hausberg auf über 4.000m. Leider spielt das Wetter aber nicht gerade mit. Wir haben zwar an die 20 Grad aber leider nicht viel Sonne und schlechte Sicht.
Abenteuer im Nebelwald
Gestern sind wir dann mit einer Tour mit noch zwei anderen aus unserem Hostel in den Nebelwald gefahren. Haben wir ja schon in Peru gesehen, waren aber noch nicht so richtig drin. Mit dem Jeep ging es über 2 ½ Stunden auf immer schlechter werdenden Straßen hinunter auf 1.300m und mitten in die Wolken und den Nebelwald. Dort sahen wir uns dann als erstes einen Orchideengarten (der Nebelwald ist berühmt für Orchideen) und dann Schmetterlinge und Kolibris an. Dann stand der Abenteuerliche Teil des Ausflugs an: mit dem Jeep ging es auf einer ungeteerten Straße (wieder einmal dachte ich an Indiana Jones) mitten durch die Büsche und den Wald bis wir vor einem Abgrund standen.
Unser Guide erzählte uns die ganze Zeit, wenn wir da wären, ginge es mit dem „Cablecar“ (also der Seilbahn) auf die andere Seite vom Fluss. Als ich das DING sah, dass uns auf die andere Seite transportieren sollte, dachte ich aber eher an: kennt ihr diese alten Transportwägelchen von schweizer Seilbahnen? Nach allen Seiten offen und man fragt sich: „soll ich da wirklich einsteigen?“ oder auch „ob dieses Seil wohl hält?“ oder „ob das Ding wohl auch bei Regen bremst?“ Sagte ich schon, dass es die ganze Zeit regnete? :-) Wir haben’s natürlich überlebt (wer würde sonst diesen Blog schreiben?) Aber in dem Teil (ich weigere mich das Ding Seilbahn zu nennen!!!) über diesen grünen Abgrund zu rattern, das hatte schon was. Auf der anderen Seite standen dann zwei Wanderungen zu Wasserfällen an, die uns unser Guide als einfach und in einer Stunde zu schaffen beschrieben hat. Nur leider hatte er nicht viel Ahnung. Erstens waren wir mehr als doppelt so lange unterwegs. Zweitens bestanden beide jeweils aus einem steilen Abstieg (es regnete, der Boden war glitschig, matschig und es gab nur ganz vereinzelt ein Geländer zum Festhalten), den man dann natürlich auf gleichem Wege wieder hinaufkraxeln musste. Herrlich! Wäre nicht die Natur, die einzigartigen Pflanzen und Tierwelt drum rum gewesen, ich hätte ihm am liebsten eine zentriert für diese Fehlinformationen. Hoffe diese Guideflaute hält auf Galapagos nicht an. Obwohl besser als der verhasste Fernando aus Rio war er allemal. Tausendprozentig! :-)
Am Wasserfall angekommen standen wir dann vor einer mindestens ebenso wagemutigen Hängebrücke wie das Ding (aka Nicht-Seilbahn) schon war. Ein paar Seile und obendrauf ein paar Bretter aus hmmm... Bambus vielleicht?! Sah auf jeden Fall nicht sehr vertrauenswürdig aus. Keine Ahnung was mich geritten hat. Ich war die erste aus unserer Gruppe, die da ankam und ich bin einfach drauf los gelaufen. Über die wirklich nicht vertrauenserweckenden dünnen Brettchen. Ich war so konzentriert, dass ich gar nicht mitbekam, dass ich als Einzige drüber lief bis ich auf der anderen Seite war und mir Bidu zurief! Die Anderen kamen dann nach, schön einer nach dem anderen. Alle zusammen hätte die Brücke denke ich echt nicht ausgehalten. Hui hui hui...
Da es genau auf unserer Rückfahrt mit der "Nicht-Seilbahn" anfing aus Kübeln zu gießen, bildete das Essen in einem typischen Nebelwaldrestaurant den Abschluss des Ausflugs. Es war immerhin halb 3 und wir hatten seit 7 Uhr morgens nichts mehr gegessen! Im Nebelwald fischen sie Tilapia und so einen ließ ich mir dann auch GANZ servieren. Nicht schlecht, war nur leider nicht so viel dran an dem kleinen Stinker. Derart gestärkt mussten wir nur nochmal knapp 3 Stunden (mit dem Regen dauerte die Fahrt länger) zurück fahren. In Quito tat uns dann ganz schön der Hintern weh, aber cool war der Ausflug dann doch allemal.
Gerne hätten wir noch was mehr von Ecuadors Festland gesehen, aber irgendwie war die Zeit auch zu kurz um richtig rumzureisen. Und ehrlich gesagt, langsam aber sicher ist man auch irgendwie gesättigt. Galapagos ist klar gemacht. Morgen früh geht unser Flug. Wir freuen uns auf die letzten 10 Tage Reise!
Unser Fazit: