Lest hier, wie wir unseren ersten Pub Crawl überlebten, eine coole Wanderung mit unvorhergesehener Kletterpartie machten, über eine Hängebrücke liefen und seht Bilder von unserer Erkundung dieser quirligen Stadt Vancouver
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Über den Sea to Sky Highway ging es zurück Richtung Vancouver und ihr könnt es vielleicht schon erahnen – wir standen schon wieder im Stau. Ist ja auch kein Wunder, schliesslich verteilt sich diese Stadt über mehrere Buchten und damit mehrere Brücken und alles muss durch diese Nadelöhre durchfahren. So brauchten wir für 5km eine Stunde und beschlossen deshalb erst mal irgendwo ein Zimmer zu buchen. Unverhofft war im HI Hostel ein Doppelzimmer frei und so kamen wir superzentral in Vancouvers Westend unter.
Von Katern und Katzen
Quizfrage: Wie übersteht man einen Pubcrawl ohne Kater? Antwort: Gar nicht J
Im Hostel angekommen, erwartete uns wieder das Aktivitätenbord, dieses Mal mit einem Pub Crawl. Ahnt ihr es schon? Mit ordentlich Überzeugungskraft brachte Bidu Stef dazu spontan 30 min später mit 30 anderen Leuten loszuziehen. In Anbetracht diverser Berichte auf RTL2 und Co im deutschen Fernsehen war Stef - nun ja… skeptisch.
Zu Unrecht. Auf Anhieb lernten wir Logan, Eliza und Res, sehr nette Leute aus USA kennen, mit denen wir den ganzen Abend verbrachten und mal wieder (seit Wochen!) ordentlich abfeierten. Natürlich muss man in USA & Kanada überall seine ID vorzeigen. D.h. 30 Leute in die Schlange und nett den Türsteher anlächeln. Mit einer deutschen/schweizer ID ist das ja generell schon mal witzig, weil in den meisten Fällen eine lustiger Spruch kommt. Aber im zweiten Club gab Stef ihre ID dem Türsteher in die Hand, der nahm sie, sah sich die Daten an, sah Stef an, sah sich die Daten an und meinte dann: „Really?“ Er konnte das Alter kaum glauben. Keine Frage, dass dieser Türsteher Stefs Tag versüsst hat!
Ja, so ein Pubcrawl muss nicht immer übelst enden… aber… unserer endete damit dass Bidu bis heute davon überzeugt ist, 4 Waschbären gesehen zu haben, Stef (ca. mit ca. 1 Promille weniger Alkohol im Blut) aber glaubt, dass es einfach nur Katzen waren. Mit der Erkennung von wilden Tieren klappt das ja nicht immer so bei uns… (siehe Blogeintrag Whistler) :-) Apropos Katzen - den nächsten Tag waren wir so verkatert, dass wir es nicht vor 12 Uhr aus dem Hostel geschafft haben… (und das auch nur, weil wir den Mietwagen wechseln mussten) ha ha…
Superquirliges, supercooles Vancouver
Trotz dem Kater haben wir die Zeit in Vancouver sehr genossen. Das Wetter war fantastisch (im Gegensatz zu den regnerischen Tagen in Whistler) und die Stadt gefiel uns sehr gut. Wir entdeckten eine superguten Thailänder und erkundeten die Stadt zu Fuss, wenn auch etwas genervt von all den bettelnden Leuten in manchen Gegenden. (Vancouver hat da offensichtlich ein kleines soziales Problem). Im quirligen West End, wo wir übernachteten, wimmelt es von Restaurants jeglicher Art und den unterschiedlichsten Leuten. Überall ist was los. Den Abend jedoch verbrachten wir am Sunset Beach. Der Name ist Programm – wir sahen einen wunderschönen Sonnenuntergang.
Lynn Valley oder trau nicht deinem Navi
Am nächsten Tag wollten wir die Hängebrücke im Lynn Valley ansehen. Vancouvers Attraktion ist eigentlich die Capilano Hängebrücke, allerdings ist die in Lynn Valley nur unwesentlich kürzer und kostet im Gegensatz zu Capilano (30 Dollar) gar nichts! Das Problem war nur, dass uns das Navi nicht ganz an den richtigen Ort führte, und so landeten wir anstatt bei der Lynn Valley Hängebrücke im Lynn Valley Park und brachen auf eine 6km lange Wanderung auf, in der Hoffnung auf die Brücke zu treffen. Haha… schon bald war uns klar – da ist was faul im Staate Dänemark – doch die Wanderung machten wir dann trotzdem. Und die war wirklich cool – über Stock und Stein kletternd durch einen tollen Wald erreichten wir mit einigen Kletterkünsten unter Baumstämen hindurch (oder darüber, je nach Gemütslage) und an einer Kletterwand hoch (hoch ging ja, aber runter war echt krass) einen Aussichtspunkt hoch über Vancouver, den wir ganz für uns alleine hatten. Wir haben mal Stimmen gehört, aber die Leute sind wohl in Ehrfurcht vor der Kletterpartie wieder umgedreht… :-) Der ganze Weg war so wenig begangen, dass wir ständig irgendwelche Spinnweben (jaaa! Spinnweben –wie war das nochmals mit der Spinnenphobie?) an uns hatten, aber das war es wert!
Nach der Wanderung fanden wir dann auch noch die Hängebrücke, unter der ein Gebirgsfluss über mehrere Naturpools und Cliffs hindurch fliesst. Offensichtlich ist das dort ein beliebter Ort für wildes Canyoning, also ohne Helm und Sicherung über natürlichen Wasserfälle und Rutschbahnen. Die meisten Leute sprangen die so an die 10-15m hohe Wand hinunter. Aber ein Kerl war so krass, der ist von einem Punkt gesprungen, der so mehr als 30m hoch war. Das war mal ein intensiver Moment, wie alle auf der Brücke gewartet haben, ob er wohl jemals wieder auftaucht aus dem Wasser. Inspiriert von so viel Mut lief Stef dann auch einmal über die Hängebrücke, und das obwohl das Ding an die 70m (gefühlte 300m) :-) über dem Abgrund schaukelte. Puh!
Dann hiess es Navi wieder einschalten – haben wir schon erwähnt, dass unser Navigationsgerät auf Schwizerdütsch mit uns spricht (hey, es ist sogar bärndütsch!) – und ab Richtung Twawassen, von wo aus wir die Fähre nach Vancouver Island zu erwischen hoffen.
Unser erstes Fazit für Vancouver:
Und hier noch etwas, das wir schon lange mal loswerden wollen:
Vielen vielen Dank an alle, die unsere Wege von zuhause oder sonst wo auf der Welt mit verfolgen und uns Emails schreiben, wie sie voller Begeisterung unseren Blog lesen oder uns Tipps geben für unsere Reisedestinationen oder eine Nachricht auf dem Messageboard hinterlassen! Wir freuen uns extrem über alle guten Nachrichten und hätten nicht gedacht, dass unsere Abenteuer und Berichte so viel Interesse erwecken!