Lest hier wie wir durch tiefsten Waldbrandrauch fuhren, Bryan Adams trafen, eine Auswanderin aus Basel kennenlernten, Birnen- und Aprikosenwein probierten und seht Fotos vom fruchtbaren Okanagan Valley
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Auf ins Okanagan Valley
Dank einem Tipp von Stefs ehemaligem Micronas Arbeitskollegen "Zipfiklatscher" Peter fuhren wir nach unserem Morgen im Kajak durch tiefsten Rauch vorbei am Lake Mara und Kalamaka Lake an den Okanagan Lake, bekannt für den Anbau von vielen Fruchtsorten und Reben, und mieteten uns für 2 Nächte im Hostel in dessen Zentrum Kelowna ein.
Als wir im Hostel zur Tür reinkamen, hing dort ein grosses Whiteboard mit den vorgeschlagenen Aktivitäten des Tages. Stef meinte nicht richtig zu sehen, als sie las, was dort stand: TONIGHT: BRYAN ADAMS AT PROSPERA PLACE.
Unnötig zu erwähnen, dass sie kaum noch interessiert am Einchecken war und dass die nächste Aktion darin bestand, Tickets für das heutige Konzert zu ergattern… So fuhren wir rasch zum Eishockeystadion, in dem das Konzert in 3 Stunden beginnen sollte - in der Hoffnung auf Tickets. Diese wurde uns aber sogleich genommen - denn wir kamen mit einem Radiomoderator vor Ort ins Gespräch, welcher gerade die letzten seiner Tickets verlost hatte (da half es nix ihm zu erzählen, wir seien all the way from Germany gekommen). Das Konzert sei ausverkauft. Doch wir gaben natürlich nicht auf und liefen zum Ticketschalter und zum Glück! Wir haben echt zwei der letzten Tickets ergattert, die es zu kaufen gab. Letzte Reihe zwar, aber da das Konzert in einer kleinen Halle stattfand, bedeutete das gerade mal Reihe 29! Yesss!!! Stef hat sich gefreut wie ein kleines Kind. Dazu muss man wissen, dass Stef bevor sie überhaupt Englisch in der Schule gelernt hat, Englisch mit Bryan Adams gesungen hat (es war das Jahr 1990 und der Film Robin Hood mit Kevin Costner lief in den Kinos) und sich wohl seither gewünscht hat, den guten alten Kanadier Bryan mal live in Kanada spielen zu sehen.
Bryan Adams @ Prospera Place TOINGHT!!!
Ohne Vorgruppe und mit höchstens 5000 anderen Leuten in der Halle, begann das Konzert dann pünktlich und es war Gänsehaut pur. Bryan Adams, der meinte, er wäre ja schon eine Zeitlang nicht mehr in Kelowna gewesen und hätte deshalb was aufzuholen, machte seine Ankündigung mehr als war. Und das geilste war eigentlich, dass er nur die alten Sachen spielte. Und obwohl Kanadier im Gegensatz zu deutschen Konzertbesuchern wohl eher ruhig bleiben (das Konzert ist gestuhlt, aber es stehen trotzdem alle), ist es phantastisch, wenn fast die ganze Halle die Songtexte mitsingt (und im Gegensatz zu deutschen Konzerten in astreinem Englisch - alle, die schon mal während einem Konzert jemanden neben sich hatten, der in oberübelstem Englisch mitgrölt, wissen was wir meinen) :-) Zwei Zugaben später, davon eine Session Akustik/ohne Band, war der Abend zu Ende und Stef konnte es eigentlich immer noch nicht fassen, dass sie das mal noch (so unverhofft) erleben durfte und sich damit den Hass von ihrer Lieblingstante und Mom zusicherte. Kein Witz ist, dass Stef noch ein paar Wochen zuvor zu ihrer Mom meinte, dass sie Bryan grüssen würde, falls sie ihn in Kanada trifft… (siebter Sinn?)
Noch immer mit einem Grinsen im Gesicht begannen wir den nächsten Tag mit einer virtuellen Familienzusammenkunft über skype, da Stefs Mom ein grosses Fest hatte und Bidus Eltern auch gekommen waren. Das ganze war relativ lustig, da die Party unter dem Motto 60/70er Jahre stattfand und so bekamen wir fast 10.000 km von zu hause entfernt unsere Eltern im Hippielook zu sehen. :-)
Von der Lavendelfarm zur Fruchtweinprobe
Danach fuhren wir entlang des Okanagan Sees auf die andere Seite des Sees nach Naramata, wo wir mitten im Ort ein Schild sahen, dass auf eine Lavendelfarm hinwies. Dort angekommen, gab uns der freundliche Besitzer sein ok, ein paar Fotos zu knipsen. Im farmeigenen Verkaufsraum trafen wir dann seine Frau – eine ehemalige Globetrotterin und - Baslerin!!! Wer hätte gedacht, dass wir mitten in den Obstfeldern und Weinreben von Okanagan Valley schwitzerdütsch reden?! Von ihr bekamen wir dann auch den Tipp, eine Weinprobe bei Elephant Island zu machen, ein Weingut, dass sich komplett auf die Herstellung von Fruchtweinen spezialisiert hat und ihrer Meinung nach genug Erfahrung gesammelt hat, dass die Weine nicht mehr wie Plörre schmecken… :-) wir können das nur bestätigen. Auf einer lauschigen Terrasse in den Obstfeldern mit Blick über den See probierten wir Birnen, Aprikosen, Kirsch, Apfel, Johannisbeere, und Brombeerwein - unser Fazit: mal was anderes!
Den Rest unserer Zeit verbrachten wir mit dem Geniessen einer ganz anderen Landschaft als die, die wir bisher gesehen hatten, Herumlümmeln am See und Faulenzen in der Sonne – dies sollte einer der letzten heissen Sommertage im Okanagan Valley sein.
Wissenswertes über "Cuts like a knife"
Dann stand unsere 8 stündige Fahrt nach Whistler an. Laut Lonely Planet Kanada Reiseführer hört man auf einer 7 Stunden Autofahrt in Kanada mindestens 7 mal Bryan Adams 80er Hit „Cuts like a Knife“. Während wir in Ontario vergebens durch zig Radiosender zappten, scheint British Columbia das noch zu toppen: Quasi fast halbstündlich läuft auf irgendeinem Sender ein Bryan Adams Song! Wir lieben British Columbia!
Unser Fazit: Absolut coole Landschaft (wir können verstehen, warum die Baslerin ausgewandert ist)! Kirschwein ist eine leckere Alternative zu Rotwein und Bryan in Kanada - nicht nur im Radio!!!