Diary for Tour d'amour


Vancouver Island: Orcas, Indianer und Campingromantik

2010-08-26 to 2010-08-29

Lest hier wie wir auf der Fährüberfahrt nach Vancouver Island unsere ersten Orcas sahen, stolze Besitzer einer Campingausrüstung wurden, unseren ersten Indianer kennenlernten und zwei Tage direkt am Strand im Zelt schliefen.

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Orcas in Sicht!!!
Obschon in jedem Reiseführer stand, man solle die Fähre nach Vancouver Island reservieren, hatten wir Glück und kamen direkt mit der ersten Fähre mit. Die Überfahrt von Twawassen bei Vancouver nach Victoria auf Vancouver Island dauert normalerweise etwas weniger als 2 Stunden und nachdem unser Auto im Inneren des Schiffes versorgt war, sonnten wir uns auf dem Oberdeck bis eine Durchsage des Kapitäns uns aufschrecken und zur Reling laufen ließ: Orcas in Sicht!!! Wer braucht schon fürs teure Whalewatching bezahlen (90$ pro Person), wenn er diese riesigen Meeressäuger bereits auf der Überfahrt nach Vancouver Island sieht?!

Victoria: Open Mic und wir kaufen uns ein Zelt!
In Victoria schliefen wir eine Nacht im Hostel und erlebten ein ziemlich gutes „Open Mic“ im Speiseraum des Hostels – so konnten wir wegen Überfüllung leider nicht dort essen, aber wenigstens fanden wir später einen Platz um den Musikern zuzuhören. Wirklich durch die Bank nicht schlecht, was die so zu bieten hatten. Nach einer nächtlichen Sightseeing Fahrt durch das beleuchtete Victoria, von dem behauptet wird, dass es mal englischer als England war, erkundeten wir am nächsten Tag die Stadt, den Hafen und einen grossen Park. Aber das Beste kommt noch: Nach einem Bummel durch die Stadt und diverse Outdoorläden nannten wir uns stolze Besitzer eines Zelts und einer fundierten Campingausrüstung!

Nanaimo: Hafenspaziergang und Fish & Chips
Derart ausgestattet stand noch eine Nacht in einem der besten Hostels Kanadas in Nanaimo an. Nach ca. 2 Stunden Fahrt dort angekommen, legten wir abends noch einen ausgedehnten Hafenspaziergang ein, wobei wir einen wirklich coolen Spielplatz entdeckten. (ja, der Bidu mit dem Bagger ja der baggert noch…) J
Am nächsten Morgen erkundeten wir noch die Stadt, gingen auf den Bauernmarkt und im Hafen auf einer schwimmenden Institution „Strollers Fish & Chips“ im Hafen Nanaimos Fish & Chips essen. Dann begann es langsam zu schauern – Zeit für die 3 Stunden dauernde Überquerung der Insel auf die Westseite nach Tofino.
Unterwegs hat es uns so richtig zugeregnet, aber das ist jetzt kein Witz, wir sind über den letzten Pass an die Küste gefahren und es war strahlend blauer Himmel für die nächsten zwei Tage!

Tofino - wir schlagen unser(e) Zelt(e) auf
Da es in Tofino weit und breit (und damit meinen wir wirklich im Umkreis von über 200 km) keine günstige Übernachtungsmöglichkeit gab (das Hostel dort war seit Wochen ausgebucht), war unsere Campingausrüstung Trumpf. Tofino und Nachbarort Uclulet sind die einzigen Orte auf der Westseite der Inseln und haben ca. 5 Campingplätze auf 50km verteilt. Es ging also ne Weile bis wir den richtigen Platz fanden, aber das war es wert – denn unser Schlafplatz für die nächsten 2 Nächte lag direkt am Strand mit Blick aufs Meer und nächtlichem Meeresrauschen inklusive. (das übrigens fast zum Preis einer normalen Hotelübernachtung – Tofino ist alles andere als günstig!)

Jägermeister = Master of the hunters, oder?

Schon am ersten Abend lernten wir Leigh und Crystal kennen und hatten an diesem und dem darauffolgenden Abend feuchtfröhliche Stunden am Lagerfeuer, welches wir auch brauchten, denn nachts wurde es bitterkalt (so 5-7 Grad). Aber für nächtliches Meeresrauschen und wenn du morgens dein Zelt aufmachst und das Erste, was du siehst ist das Meer, ist das ein Preis, den wir gerne bezahlten (mit Thermounterwäsche im Schlafsack) – dumm wer da nachts zur Toilette muss… (Leight hatte dazu allerdings die passende Lösung in Form eines „Pee Trees“ parat.) :-) Da Leigh indianischer Abstammung ist, erfuhren wir viel über das raue Leben in Kanadas Norden, von wo sie beide herkommen, und über die Jagd von Hirschen, Elchen und sonstigem Getier. Und im Gegenzug dazu lernte Leigh, dass eines ihrer Lieblingsgetränke da oben sogar dazu passt, indem wir es ihm auf Englisch übersetzten – Jägermeister :-) Daran hatte er so Freude, dass er es gleich seinen Kumpels per SMS schicken musste.

Der Pacific Rim National Park - ein wirklich bezaubernder Küstenabschnitt
Am nächsten Morgen begaben wir uns zum Yoga an den heimischen Strand und erkundeten anschließend den Pacific Rim National Park, der sich zwischen Tofino und Uculet erstreckt und viele Wanderwege in einem spektakulären Küstenabschnitt bietet und einige Indianerreservate beheimatet, die allesamt noch bewohnt sind. 

Wir entschlossen uns für den Schooner Trail, der durch einen unglaublich schönen Regenwald führt und dann am Long Beach Strand herauskommt. Und fanden uns im schönsten Wald unserer bisherigen Reise wieder – Farne, riesige Redwoodbäume und eine Wegstrecke, die komplett auf Holzplanken über Holztreppen und Holzbrücken führt. Wir waren beide so angetan von diesem Wald und diesem Trail, dass wir abwechselnd in ehrürchtiger Stille durch den Wald schlichen oder Tarzanschreie von uns gaben. :-) Manchmal sind wir auch ganz schön erschrocken, denn im Wald wimmelte es von grün –schwarz gesprenkelten Nattern.

Auf zurück nach Vancouver
Wie schon am abend zuvor sahen wir einen wunderschönen Sonnenuntergang und machten uns, nachdem wir am nächsten Morgen Surfer am Long Beach zusahen, wieder auf Richtung Vancouver (mit Fährüberfahrt allein schon eine Angelegenheit von 6 Stunden, aber es sollte noch schlimmer kommen. Nach einem kurzen Zwischenstopp in Sooks, wo im Prinzip nur deshalb Touristen hinkommen, weil es auf dem Dach der verschiedenen Läden Ziegen gibt – wirklich!!! (Goats on the roof), schnappten wir nochmal Fish & Chips bei unserem wohlbekannten Stand in Nanaimo und versuchten dann eine Fähre zu bekommen nach Vancouver. Leider war es ein Sonntag mittag und damit bewahrheitete sich dann auch der Reiseführer – Wartezeit 3-4 Stunden… aber immerhin – wir kamen noch rüber an diesem Tag und freuten uns bereits auf die Fortsetzung unserer Erkundung Vancouvers.

Unser Fazit für Vancouver Island:
• Unsere ersten Orcas!
• Bezaubernde Regenwälder an einer faszinierenden Küste
• Unser erster Indianer und Jägermeister verbindet
• Campingromantik bei Sternenhimmel, Lagerfeuer und Meeresrauschen
(schön war's!) :-)