Diary for Tour d'amour


Inselhüpfen Teil 2: eine Woche auf Big Island (of Hawaii)

2010-11-01 to 2010-11-08

 

Lest hier wie wir die Bekanntschaft mit lustigen Pfeiffröschen machten, den höchsten Berg der Welt erklommen, den schönsten Sternenhimmel unseres Lebens und fließende Lava sahen!

Pfeifkonzert in Hilo
Nach unserer Ankunft am Abend in Hilo checkten wir uns erst mal für eine Nacht im Hilo Bay Hostel ein. Die tropische Nacht bescherte uns nicht schwül warme Luft sondern ein einziges Pfeifkonzert! Hilo ist voller puerto-ricanischer Pfeiffrösche. Bidu war ja irgendwann leicht genervt, aber ich fand das Gepfeife, das im Abstand von einem Meter zwischen 90 und 100 Dezibel erreicht, ewig toll, so was hatte ich schließlich noch nie gehört. Die Dinger gelten in Hilo als Plage, wurden sie doch ins Land eingeführt, haben keine natürlichen Feinde und da sie nur wenige Zentimeter (wie eine Münze) groß sind – wie süß ist das denn?) und sich in Büschen verstecken sind sie halt immer noch da. Manch einer hat übrigens schon Vögel gesucht, als er das Gepfeife hörte, aber bei so kleinen großen Fröschen kannst da lange im Gebüsch suchen. :-) Wie sich das anhört, könnt ihr hier hören: www.hear.org/AlienspeciesinHawaii/species/frogs


Hawaii Volcanoes National Park
Am nächsten Morgen machten wir uns campingparat, d.h. wir kauften Vorräte, eine Kühltasche (unsere große Kühlbox war ja zur weiteren Benutzung bei Donald in L.A. geblieben) und dann hieß es ab in den Dschungel. So jedenfalls kam es mir vor als wir mit unserem Mietwagen, einem roten Jeep, Richtung Hawaii Volcanoes Nationalpark fuhren. Dazu muss man nämlich erst mal ein Stück durchs Landesinnere und vor allem, was man erst mal kaum bemerkt, ist, dass man ganz schön Höhe macht. So dauert die Fahrt nur 45min, man ist keine einzige Serpentine gefahren, aber plötzlich von Seehöhe auf 1.500m. Nicht besonders hoch, wenn man bedenkt, wie hoch Hawaii sonst so ist, aber schon, wenn man bedenkt, dass es eine Insel ist.


Wie wir das Gefühl hatten, zum ersten Mal RICHTIG die Milchstraße zu sehen
Im Hawaii Volcanoes National Park checkten wir erst mal die Lage und informierten uns wie immer über Wanderwege, Schlafmöglichkeiten, sahen uns einen interessanten Film über Vulkanaktivität an und dieses Mal ganz besonders: wo Lava fließt. Denn Hawaii ist ja einer der wenigen Orte der Welt, wo man fließende Lava beobachten kann. Und da sich das von Tag zu Tag ändern kann, macht es Sinn sich zu informieren. Noch abends dann schauten wir (aus sicherer Entfernung, denn die Absperrungen ließen einen nicht näher ran) in einen Krater, in dem noch aktiv Lava fließt. Das ganze macht natürlich nur nachts Sinn, weil man tagsüber nur Rauch sieht, aber nachts alles orange-rot wird. Dann ging es zurück auf unseren Campingplatz, wo wir relativ alleine mit nur 3-4 anderen Zelten eine Nacht verbrachten, die wir beide kaum vergessen werden. Nein, nicht was ihr jetzt denkt… wir waren also gerade so dabei, langsam einzuschlafen (ein Wunder, dass wir das so einfach konnten auf einem aktiven Vulkan ), da dachten wir komm, wir gehen noch mal aufs Klo. Den Zeltreisverschluss aufgemacht und uns blieb der Atem weg. So viele Sterne hatten wir in unserem ganzen Leben noch nie gesehen. Wahnsinn!

Hawaii (also Big Island) ist ja einer der besten Orte der Welt, um sich Sterne anzuschauen, nicht nur weil es weit weg von Lichtverschmutzung im pazifischen Ozean liegt, sondern auch weil man auf Big Island so einsame Ecken findet, die dazu noch relativ hoch liehen, wetterbeständig sind und weil man alles tut, um die Lichtverschmutzung von den Küstenorten gering zu halten, z.B. durch Straßenlampen, die nach unten gerichtet sind. Als wir unter dem Sternenhimmel standen, sahen wir nicht nur Sternschnuppen, sondern auch Kassiopeia, mein Lieblingssternbild, und ich hatte das Gefühl ich hatte bis dahin noch nie einen richtigen Sternenhimmel gesehen. Das Highlight war allerdings die Milchstraße – bis dahin wussten wir nicht dass Hawaii dafür bekannt ist, dass man die besonders gut sieht. Das war einer der magischsten Momente in meinem Leben (auch wenn es langsam bitterkalt wurde bei der Höhe) :-)

Wanderung im Krater 
Am nächsten Morgen erwachten wir vom Geschnatter des hawaiianischen Staatsvogels Nene (der wahrscheinlich so heißt, weil er genau dieses Geräusch von sich gibt) bei strahlend blauem Himmel - Grund genug für eine kleine Wanderung. Wir wollten in den Kilauea Iki Krater laufen, eine Wanderung, bei der man zuerst durch einen tropischen Regenwald in einen Vulkankrater absteigt, diese dann durchquert und auf der anderen Seite wieder aufsteigt und am Kraterrand entlang läuft. Wenn man in dem Krater läuft, ist man nur 80 Meter über der fließenden Lava und wo es Risse im Boden gibt, dampft es sogar noch raus. Ziemlich cool wie die Landschaft unten im Krater (der Höhenunterschied von Kraterrand zu Krater ist ein 130m Abstieg, also kein Pille-Pale Krater) aussieht. So stellt man sich ja irgendwie den Mond vor. Was für ein krasser Wechsel es dann wieder in den tropischen Wald ist, wo alles grün ist und der Farn und die Bäume den Kraterrand erobert haben.

Ganz in der Nähe gibt es auch eine sogenannte Lavatube und die haben wir dann auch noch grad in unsere Wanderung integriert. Das sind Tunnel, die durch fließende Lava entstehen, d.h. das innere des Tunnels, also die Lava, fließt schneller und das äußere härtet schon mal ab – voila – zurück bleibt ein Tunnel, der mehrere hundert Meter lang sein kann und durch den man dann ein paar Jahrzehnte später wie im Nationalpark durchlaufen kann.

Lavafelder wohin das Auge sieht
Dann fuhren wir die Chain of Craters Road auf die andere Seite der Insel, wo nur ein Jahr zuvor noch Lava geflossen war und machten eine weitere Wanderung zu den Petroglyphen, also in den Fels gehauene Zeichnungen der Hawaiianer und liefen ein Stück am Meer entlang. Am spektakulärsten war allerdings die Fahrt dahin, denn man fuhr von einem Lavafeld ins Nächste und konnte überall lesen, wann die Lava hier geflossen war, die die Straße auf der wir Richtung Küste fuhren, nicht nur bedrängte, sondern einfach immer wieder verkürzte, indem sie einfach darüber floss (Das letzte Mal 2003). Die Fahrt nach unten zum Meer dauert gute 45 Minuten und über duzende Kilometer von Lavafeldern wohin das Auge reicht bekommt man ein Ausmaß wie wahnsinnig viel Lava hier fließt.

Abends waren wir dann relativ geschafft und hatten uns für eine Übernachtung Pahoa ausgesucht, das mitten im Dschungel liegt (juhu – auch da gab es jede Menge Pfeiffrösche), aber wir waren auf Hawaii und nicht mehr in Amerika oder auf Oahu, denn so mit spontan ins Hostel laufen (laut Lonely Planet gab es dort zwei) und nach einem Zimmer fragen war nicht. Beide Hostels hatten geschlossen, bei dem einen gab es noch eine Nummer, die man anrufen konnte, aber da nahm mehrfach keiner ab. Dumm gelaufen. Wir gönnten uns trotzdem noch ein super duper leckeres Abendessen beim Thailänder, saßen in einer weiteren subtropischen Nacht auf einer offenen Veranda und fuhren dann wieder zurück nach Hilo, weil wir das Hostel dort, telefonisch erreichen konnten.

Kaffeefelder wohin das Auge reicht - Kona
Am nächsten Morgen fuhren wir auf die andere Inselseite und legten unterwegs noch einen Stopp in einem buddhistischen Kloster mitten im Nirgendwo ein, besuchten dort den Tempel und machten an der Küste eine 2 stündige Wanderung zu einem grünen Sandstrand. Da es ziemlich windig war und wir auf rotem Staub liefen, sahen wir übrigens hinterher nicht nur aus wie vom Winde verweht sondern überall hing der rote hartnäckige Staub. Am südlichsten Punkt der USA (Hawaii ist die südlichste Insel) sahen wir uns noch den Sonnenuntergang an und kamen dann abends in Kona an. Kona liegt an der Küste, ist aber eher bekannt für seinen Kaffee respektive die Kaffeeplantagen. Apropos Kaffee – auf Hawaii gibt es ja Macademianuss-Kaffee und wir lieben ihn. Selbst in manchen Hostels bekommt man ihn. Wir könnten nur davon trinken und sind uns sicher wir werden ihn ganz schön vermissen. Wir hatten gerade das Glück, dass in Kona ein Laternenumzug der lokalen Kaffeeanbauer stattfand und so kamen wir an unserem zweiten Abend in Kona zu einem interessanten Spektakel. Unseren Tag verbrachten wir am Strand, beim Schnorcheln, sahen zwei kleine Schildkröten, und beobachteten die Bodyboarder an einem anderen Strand beim Sonnenuntergang. Danach gab es noch Kava (auf hawaiianisch Ava) in der Kavabar, denn den trinkt man nicht nur auf Fiji, sondern nach polynesischer Tradition auch auf Hawaii.


Mit dem 4WD zum höchsten Berg der Welt!
Dann hieß es wieder Rucksack packen und zurück ins Landesinnere. Der höchste Berg der Welt wollte erklommen werden. Höchster Berg? Moment mal, ihr dachtet das wäre der Mount Everest. Ja, aber wenn man von unter dem Meeresspiegel misst, dann ist der Mauna Kea an die 11.000 Meter hoch, wenn man vom Meeresspiegel misst sind es auch noch stolze 4.200. Ganz schön ordentlich für so ne kleine Insel. Den Berg muss man sich jetzt aber nicht wie so ein Matterhorn vorstellen, sondern da es ein Vulkan ist, eher wie ein halbrund, also ziemlich riesig im Ausmaß. Das tolle am Mauna Kea ist aber dass es der wahrscheinlich beste Spot der Welt ist, wo man die Sterne anschauen kann und dass man ihn nicht erwandern muss, sondern mit dem Auto hochfahren kann. Auf seiner Spitze stehen 13 Sternenteleskope von allen möglichen Nationen. Wenn man mit dem Auto hochfahren will, muss man im Visitor Center auf 2800m einen Zwischenstopp einlegen und sich an die Höhe akklimatisieren. Indem man einen einstündigen Film über den Berg, der für die Hawaiianer der heiligste Ort der Welt ist, ansieht, geht die Zeit aber sehr schnell vorbei. Wir hatten unseren Besuch ja extra auf ein Wochenende gelegt, denn nur da kann man zusammen mit einem Astronom nach oben fahren und bekommt dort eine Führung in den Teleskopen. Das Ganze funktioniert so, dass man sich den Film ansieht, dann geht es im Konvoi im eigenen Auto (dass zwingend Vierradantrieb haben muss, aber genau dafür haben wir uns ja den Jeep gemietet) auf ungeteerten Straßen den wahnsinnig steilen Berg hinauf, durch die Wolkendecke. Ein paar Regenbogen und 40 min später steht man dann bei Eiseskälte auf 4.200 Meter im Sonnenschein, die Wolkendecke unter einem und abgesehen davon, dass einem wegen der Höhe die Puste ausbleibt, der Boden unter den Füßen schwankt und man irgendwie total fix und alle ist, ist es ein ganz schön majestätischer Moment da ganz oben zu stehen und Hawaii und die Welt unter seinen Füßen zu haben.


Das hawaiianische Wertesystem beginnt übrigens mit dem Mann, dann kommt die Frau (haha!), dann die Pflanzen, Tiere und Steine. Und da der Mauna Kea aus Stein ist und der höchste aller Inseln ist sein Gipfel eben auch der heiligste Ort. Können wir verstehen und sind hier zu sein.  Auf dem Gipfel bzw. knapp daneben, denn keiner würde es wagen auf den heiligsten Ort der Hawaiianer ein Teleskop zu stellen, besuchten wir dann das Keck Teleskop, bzw. das sind eigentlich zwei, die man zusammenschalten kann, um dann noch besser und weiter ins Weltall zu sehen. Der Astronom, der seit seiner Studentenzeit hier arbeitet, erklärte uns alles und viel mehr als man bei 4.200 Meter Höhe aufnehmen kann. :-)


Wiedersehensfreude in Hilo
Danach fuhren wir wieder runter durch Dschungel, an die hundert Kilometer ohne einen Ort und ordentlich Regen (oben schien ja die Sonne) ins gute alte Hilo mit Vorfreude auf die Pfeiffrösche. Dieses Mal checkten wir im Hostel von Charles ein, dem Besitzer des Hostels, in dem wir in Waikiki waren. Während ich in einem Massagesessel saß und mir gerade überlegte, wo die anderen Leute vom Hostel in Waikiki jetzt wohl so sind, läuft uns Madeleine quasi gerade in die Arme. Das war mal lustig! Außerdem hatte sie noch Sandra dabei, eine Schweizerin und Kenny, der bis Halloween in Charles Waikiki Hostel gearbeitet hatte. Wir fünf bildeten dann auch eine Truppe für einen ganz besonderen Ausflug am nächsten Tag – auf zur fließenden Lava.


Von Lava und Hippies
Kenny, unser Kollege von Waikiki, bot uns an, dass er uns umsonst zur Lava führen würde, was er sonst eben als Angestellter von Charles macht, der für die Hostelgäste Touren anbietet. Das einzige Problem wären halt die Locals, also die Hawaiianer, denen das Land gehört, das wir betreten würden. Unser Plan war den Hawaiianern ein bisschen Geld zu geben und damit zusammen mit Kenny das Land zu betreten, der immerhin schon 5-6 mal eine Tour geleitet hat und den Weg kannte, anstatt teuer mit den Locals selbst (50 Dollar pro Nase).

Auf dem Weg zur Lava ging es errst noch auf einen Farmers Market und dann wieder durch den Dschungel (wir kannten die Strecke schon und fanden sie die Beste von allen Straßen auf Hawaii). Ohne Witz, auf einer Straße so breit wie ein Feldweg mit stürmischem hawaiianischen Gegenverkehr (Pick-up Truck mit entweder Hund oder Hawaianer auf der Ladefläche) durch Tropenwälder, wo gigantische Pflanzen (eine davon kannte ich, da ich sie von meiner Oma vor Jahren zum Einzug in die erste Wohnung bekommen hatte) bis zum Boden rankten. Dann ging es an einen schwarzen Sandstrand, der sonntags hauptsächlich von nacktbadenden Hippies bevölkert wird. Nachdem wir den Weg zum Strand runter geklettert waren, trauten wir unseren Augen nicht. Tatsächlich saßen da einige Duzend Hippies zwischen 30 und 70 (nackt und halbnackt) und spielten auf allem, was man benutzen kann, ihre Trommel und Flötenmusik. Ein paar Frauen tanzten, überall wurde gekifft und die Luft war voll von Marijuana, dazwischen Hunde, die über die Handtücher liefen und immer wieder Bingos und Bongos. Zum Teil dachte ich mir echt, scheisse, wo sind die hängen geblieben?! Und vor allem in welchem Jahr? Der ein oder andere Woodstock-Überlebende war da bestimmt dabei, neben so illustren Leuten wie Ocean (bestimmt sein Künstlername), der außer einem Lederschurz um die Lenden gar nichts trug und mich stark an Tarzan erinnerte. Bei aller Liebe für Hippies nach ein zwei Stunden am Strand neben der spielenden Meute und total zugenebelt von Hasch hat es dann langsam gereicht und wir fuhren Richtung Lava.

So eine Tour zur Lava ist jetzt nicht so ganz ohne, denn das sind ungefähr 5km ein Weg zu laufen und zwar auf kleinen Trampelpfaden an der Küste, oberhalb von schwarzen Sandstränden, durch Sträucher und Hecken, die sich die Lava schon wieder erobert haben und dann über Lavafelder, die zum Teil Jahre alt sind, zum Teil erst wenige Wochen und noch dampfen und ordentlich heiß sind. Richtige Wege gibt’s da nicht, der Staat macht da nix, ist alles von den Locals gemanagt und geht davon aus, dass sie dich führen. Nachdem wir Ihnen 10 Dollar pro Nase bezahlt hatten und einen Zettel unterschrieben, der sie von jeglichen Schadenersatzansprüchen befreit, ging es los.
Hin läuft man im Sonnenuntergang, aber zurück, wenn es dunkel ist. Selbst mit Taschenlampen ausgerüstet sind 5km im Dunkel über rauchende Lavafelder, wo ein Meter wie der andere aussieht, und an der Küste entlang, wo es neben dir mehrere Meter in die Tiefe geht, nicht ohne. Und so liefen wir immer im Sonnenuntergang immer Richtung der großen Wolke, die erst in weiter Entfernung lag und dann immer näher rückte. Als wir nur noch ca. einen Kilometer entfernt waren, dampfte und rauchte es langsam aus dem Boden und dass ab und an die Lava krachte, wenn man darauf stand, und es ganz schön heiß unter den Füßen wurde, machte die Sache nicht vertrauenswürdiger.

Als wir endlich da waren, waren meine Gefühle mehr als gespalten. Zum einen ist es ein magischer Moment, wenn man mal Lava fließen sieht, vor allem aus so wenig Entfernung. Aber genau das war auch das Problem. Nicht nur, dass sich alle Leute viel zu nah an die Lava wagten – eine Frau stocherte mit ihrem Wanderstock darin rum!!!) – der ganze Bereich hätte jeden Moment in die Luft gehen können. Wir hatten genau das in einem Video im Visitor Center des Nationalparks gesehen, denn wo wir standen, traf die Lava auf das Meer und was passiert, wenn zwei Elemente wie Feuer und Wasser auf einander treffen ist einerseits geradezu berauschend anzusehen, aber andererseits eben auch ganz schön gefährlich, denn der ganze Bereich kann mal eben ganz leicht in die Luft gehen. Und nicht nur das, die Lava kam ja runter vom Berg und floss ins Meer und wir standen quasi wenige Zentimeter über der Lava, die unter uns durchfloss – kein beruhigender Gedanke… und so wuchs in mir von Minute zu Minute der Gedanke den Rückweg anzutreten oder doch zumindest einen größeren Sicherheitsabstand einzunehmen.

Inzwischen war es auch schon dunkel geworden und als endlich alle Fotos geschossen waren und wir ein paar Meter zwischen Lava und uns gebracht hatten, war mir deutlich wohler. Auf dem Rückweg drehten wir uns nochmal um und konnten aus dem Platz, wo wir gerade standen nicht nur die Lava sehen, sondern auch genau wie sie aufs Meer traf, die Wellen rot gefärbt vom Feuer, glühende Lavasteine, die in die Wellen rollen und darüber der Mond. Ein eindrückliches Bild (siehe unten die Fotos).

Auf dem Rückweg trafen wir dann im Stockdunkeln eine von einem Local geführte Gruppe, an die wir uns dankbar anschließen durften und so bildeten wir die letzten 5 Taschenlampen in der 20 Taschenlampen-Kette vor uns und durften beim ein oder anderen Stopp mitten im Lavafeld, so dunkel wie die Nacht den Geschichten lauschen, die der junge Hawaiianer von seinen Vorfahren erzählte, die hier schon immer lebten. Am kleinen Dorf angekommen, von wo wir losgelaufen waren, gab es eine kleine Kavabar, in der hauptsächlich Einheimische saßen und dort gesellten wir uns dazu. Während wir den einen oder anderen Kava bestellten, schnappte sich einer der Hawaiianer eine Ukulele und dann wurde gesungen, die Uku weitergereicht und jemand anderes sang. Wir fühlten uns glücklich und erhaben, diesen Klängen und wunderschönen Gesängen zu lauschen, die wir teils gar nicht verstanden, weil sie auf Hawaiianisch sangen. Hier ging es einmal nicht darum Geld zu machen und irgendwas zu verkaufen, sondern einfach nur um die Sache und um die Hawaiianer und innen selbst. Das pure, untouristische Hawaii und wir hatten es gefunden - was für ein Abschluss für die Woche auf Big Island.

Unser Fazit für Big Island: