jeder Auslaender wird hier mit Joe angesprochen und alle denken man sei 'Americano'....redete mir den Mund fuslig um zu erklaeren das mein Name nicht Joe ist und das es auch was anderes als Amerikaner gibt :-)
Aber zuerest mal Hallo, wie gehts dir? Mir gehts wie immer blendend, bin gerade wiedermal in schreiblaune und bringe dir Neuigkeiten aus dem Land der 7107 Inseln. Nach rund zwei Monaten (10.02-02.04.07) in diesem Land gibt doch einiges zu berichten.
In diesem Reisebericht
- von Reisterassen und Kopfjaegern
- Tauchen mit Walhaien und vielem mehr
- Werde ich bald Papa?
- Kurzbesuch beim Karneval in Rio de Janeiro
Das Land stand mehr als 300 Jahre unter spanischer Herrschaft, bevor 1898 die Amerikaner die Oberhand gewannen. Na weisst du schon wo ich war? Urspruenglich wollte ich diese Land gar nicht besuchen aber Gott sei Dank habe ich es mir anders ueberlegt... ein faszinierendes Land, diese Philippinen, obwohl es zweifelsohne zu den aermsten Laender gehoert sind die Bewohner ausserordentlich freundlich und vorallem zufrieden. In jeder Ecke und zu jeder Tageszeit wird Karaoke gesungen. Als drittgroestes Englisch sprechendes Land der Welt betrachtet, faellt die Kommunikation sogar mit einem Bergbauern im hinterletzten Kaff einfach – einfach genial du kannst kommunizieren wo du dich sonstwo nur mit Handzeichen verstaendigst.
Sofort fielen mir die ungewoehnlichen Transportmittel auf. Nach Ende des zweiten Weltkrieges hinterliessen die Amerikaner Jeeps, die die Filipinos zu Transportbusen sog. Jeepnies umbauten. Heutzutage haben sie eine eigene Jeepney Produktion, normalerweise sind die Dinger bunt bemalt und mit Gott segne diese Fahrt Spruechen versehen. Ueberall auf den Jeepneys findet man eine Aufschrift ,Hows my driving?, und eine Telefonnummer wo man sich notfalls beschweren koennte. Zu meiner Beruhigung ist der philippinische Fahrstil weit ungefaehrlicher als zum Beispiel der vietnamesische. Eine weitere Transportkuriositat sind die sog. Tricycles, ein Motorad mit Seitenwagen.
Die Reisterassen von Batad, hochoben in den Bergen...
Die Abzweigung nach Batad erreichte ich per Tricycle, die Strasse ungepflastert, mein Ruecken fast gebrochen. Nach einer kurzen Wanderung erreichte ich das 1000 Seelen Dorf das nur zu Fuss zu erreichen ist. Die Aussicht die sich mir bot einfach einmalig, ein Amphietheater aus Reisterassen. Damit die Bauern Reisanbauflaeche hatten, legten sie vor ca. 2000 Jahren diese Terrassen an, da es sonst kaum moeglich waere die huegelige Landschaft zu bebauen. Klar ein aussergewoehnliches Bauwerk aber ich habe mich mehrere Male gefragt wer um Himmels Willen auf die Idee kam in diesem Tal Reis anzupflanzen. Ich genoss zwei ruhige Naechte in diesem kleinen aber feinen, Auto- und Motoradfreien Dorf. Das Volk der Kalinga jagte bis 1950 Koepfe von verfeindeten Bergstaemmen, trotzdem merkte ich deutlich das ich mich unter Barbaren befand, man die Essen gegrillte Huenerkoepfe, Huenerdaerme und gekochte Enteneier, inklusive Embrio!
Manila
Armut, Abgase, Dreck und Prositution...aber es gibt auch schoene Seiten. All abendlich wird die Strasse entlang der Kueste (Baywalk) zum Ausgehmagnet. Zahlreiche Restaurants offerieren frische Meerestiere und locken ihre Kunden mit Livebands. Die Filipinos sind sehr musikalisch und ehrlich die Girlieband die ich gesehen habe wuerde die Spicegirls alt aussehen lassen, weil die hier koennen wirklich singen.
Essen & Trinken
Das filipinische Essen ist einfach, keine raffiniereten oder wuerzigen Saucen, alles recht fade. Aber die Mangos hier sind einfach weltklasse! Oft sieht man ganze gegrillte Saeue und Huener und hey San Miguel ist wohl das guenstigste Bier der Welt. Oft wird Reis oder Nudeln mit gegrilltem Fisch oder Huhn gegessen. Ich liebte die Strassenrestaurants wo vorgefertigtes Essen in Topfen zur Schau gestellt wird und man einfach nur mit dem Finger zeigen muss, um das gewuenschte zu kriegen.
Taucherlebnisse, ein Traum wird wahr...
Die Philippinen sind ein Tauchparadies sondergleichen. Eine Artenvielfalt von Korallen und Fischen die ihresgleichen kaum woanders zu finden ist. Leider gibt es in Puerto Galera mehr GoGo-Bars als Tauchschulen, so zog ich weiter nach Coron, wo ich mich zum ersten Mal im Wracktauchen versuchte.
Die Amerikaner versenkten im zweiten Weltkrieg eine ganze Flotte von japanischen Transportschiffen. Meine Tauchinstruktorinnen, Tomoko aus Japan und Asa, eine Filipina, fuehrten mich sicher durch die dunklen Gaenge der gesunkenen Schiffe hindurch. Schaetze habe ich leider keine gefunden ;)
Bei der Insel Malapascua tauchte ich mit 'Threshersharks', einer besonderen Art Hai, mit einer unglaublich langen und eleganten Schwanzflosse. Beim selben Tauchgang gleitete ein Teufelsrochen an uns vorbei (mein erster!). Gut ich musste schon um 4.30 Uhr aufstehen, aber es lohnte sich allemal. Bei einem Nachttauchgang zeigte sich der relative seltene und sehr bunte Mandarinfisch und eine ca. 50 cm grosse Riesenkrabbe. Aber das ultimativ geilste Erlebniss hatte ich mit Walhaien.
Nachdem unser Spaeher den ersten Walhai ausgemacht hatte sprangen wir ins Meer, da war er, ein riesen Ding von einem Fisch, ca. 12 Meter lang, ich war so auf das Tier fixiert dass ich nicht links und rechts schaute. Meine Kollege deutet mir nach unten zu schauen, wow da schwamm einer direkt auf mich zu und glit nur in einen Meter unter mir hindurch. So geil! Und dann gleich noch ein dritter. Sie oeffneten ihre riesigen Muender um Plankton zu sammeln, die Kiemen flatternd. Super! Einmal habe ich mich vergessen und bin an der Seite eines Walhaies staunend bis auf 30 Meter runter getaucht (erlaubt waeren nur 15 Meter gewesen).
Puerto Princessa
In dieser Stadt hatte ich das Glueck in das Fest der Blumen und Geburtstag der Stadtkonstitution hinein zu laufen. Zahlreiche Schulen und Universitaeten tanzten um die Gunst der Jury zu dem immerwieder gleichen Lied. So viel nackte Haut und Farben gibts doch normalerweise nur am Karneval von Rio de Janeiro zu sehen, oder?
Unmoralische Angebote
2 Uhr morgens ich bin auf dem Weg zu meiner Unterkunft, ein ca. 25 jaehriger Filipino verwickelt mich in ein Gespraech, er habe vergebens auf seine Freunde gewartet und brauche nun eine Unterkunft. Ich wusste dass in meinem Schlafsaal noch freie Betten vorhanden waren. Er bezog sein Bett, ich ging auf Toilette, er folgte mir und gestand mir seine Liebe. Als ich es ablehnte mit ihm irgendeine Art von sexueller Aktivitaet zu haben brach er in Traenen aus. Leider war nur ein Bett zwischen seinem und meinem, so musste ich sicher eine Stunde seinem Geschluchze zuhoeren.
Aber es kommt noch besser. Eine 36 jaehrige Filipina, geschieden von einem Schweizer, mit einer drei jaehrigen Tochter wollte ums verrecken ein Kind von mir haben. Sie ist Besizterin von Strandhauesern, ich wohnte in einem ihrer Huetten, so lernte ich sie kennen und nur Stunden spaeter diese Anfrage....sie meinte auch das ich mich weder um sie noch das Kind kummern muesse, sie wolle einfach noch eines.... auch diese Angebot lehnte ich ab.
Bohol
Die Chocolate Hills, 1268 Huegel mit dem Aussehen von Mohrenkoepfen, die Touristenattraktion von Bohol. Des weiteren kann man die kleinsten Primaten der Welt, die sog. Tarsier, bestaunen. Die Dinger sind zwischen 8 und 16 cm gross, eines ihrer Augen ist groesser als das ganze Gehirn. Irgendwie suess die Kleinen...
Fast Facts
- Fernando Magelan nahm die Philippinen 1521 in spanischen Besitz
- 85% der Bevoelkerung sind Katholiken
- hier wird mit Peso bezahlt
- fast wurde ich zum Zeugen Jehovas bekehrt
- halbes Haenchen, Reis und ein Getrank fuer CHF 3
- das WC heisst hier Comfort Room...gediegen nicht?
- Wohlklingende spanische Namen
- Sextourismus weit weniger schlimm als in Thailand
- extrem viele ansaessige Schweizer und Deutsche
- meine ersten Surfversuche endeten klaeglich
- wie es endet wenn man mit einer Finnin zu einem schwulen Frisoer geht, siehst du auf dem Chocolate Hills Bild
Klar habe ich noch viel mehr gesehen und erlebt, aber ich kann die eine laenger email einfach nicht zumuten...also lasse ich es hier gut sein und wuensche dir einen wunderschoenen Tag.
Nach Indonesien werde ich mich nun endlich nach Australien aufmachen, leider wird da bald der Winter losbrechen. Aber ich muss sowieso Arbeit finden und arbeiten kann ich auch im Winter, oder?
Liebe Gruesse aus Bali (hoffe hier kommt keine Bombenstimmung auf :-)
Beat
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