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Nepal Reiserbericht vom 12. Februar 2006

Hallo zusammen!

Einige von euch haben eventuell schon lange nichts mehr von mir gehoert und
mit anderen hatte ich erst noch Kontakt.

Kurz gesagt ich bin auf einer insgesamt 1,5 Jaehrigen Asien/Australien
Reise. Ich werde nun die ersten 5 Monate Nepal erkunden und anschliessend
mit meiner Nicole 5 Wochen durch Indien ziehen. Danach moechte ich China,
ev. Japan, Thailand, Laos, Kambodscha erkunden und dann die letzen 7 Monate
wieder mit Nicole von Indonesien oder Hongkong nach Australien/Neuseeland
ziehen.

Nach dem ich vor ca. 2 Wochen in Kathmandu angekommen bin habe ich mir
gleich am Flughafen ein Hotel aufschwatzen lassen, dort habe ich die ersten
5 Tage residiert. Leider sind die meisten Raueme nicht beheitzt, der gemeine
Nepalese kennt das Wort Heizung an und fuer sich gar nicht. Im Zimmer habe
ich also immer brav meine Faserpelzjacke getragen und nicht dem
Erfrierungstod nahe zu kommen.

Am naechsten Tag habe ich mich aufgemacht um den Durbar Square in Kathmandu
zu erkunden. Es ist ein Platz mit einigen wunderschoenen alten Tempeln. Aber
so weit kam ich gar nicht auf dem Weg dorthin wurde ich von einem
'Studenten' abgefangen der mir 'gratis' alles zeigen wollte. Er studiere
Rechtsanwalt und habe gerade frei und mache solche Fuehrungen zum
Vergnuegen. Nach ca. einer Stunden und 7 Tempeln broesmelte er raus, das ihm
die Touristen manchmal ein Trinkgeld geben und nach 2 Stunden war es dann
schon selbstverstaendlich das die Touristen ihm normalerweise 25 Dollar
geben. Gut ich muss sagen er hat mir alles schoen erklaert. Zufrieden wollte
ich ihm dann 10 Dollar geben - er meinte das sei Nichts - ich erklaerte ihm
dann was nichts sei, gab ihm aber noch 5 mehr und er zog zufrieden von
dannen.

Im Hotel lernet ich dann Marco kennen einen Italiener aus Bergamo, mann kann
der schwatzen....
unter anderem gab er mir Tipps wie ich die Sehenswuerdigkeiten rund um
Kathmandu erkunden kann. Gesagt getan klapperte ich in den naechsten 4 Tagen
die wichtigsten Sehenswuerdigkeiten ab. Dazu gehoeren Swayambunath (Buddha
Stupa auf einem Huegel gelegen mit wunderbarer Aussicht auf Katmandu), Patan
(Altstadt), Pashupatinath (Tempel, Leichenverbrennung)und Budha
(Riesenstupa).

Besonders eingefahren ist Pashupatinath dort werden Leichen am Fluss
oeffentlich verbrannt. Zuerst werden ihre Fuesse in den heiligen Fluss
gesteckt, damit sie noch einen letzten Schluck Wasser nehmen koennen und
dann werden sie nach einer kleinen Zeremonie am Wasser auf einer Art
Scheiterhaufen verbrennt.
Ihre Asche wird in den Fluss gekippt - so machen
sie sich dann auf ihre letzte Reise auf.

Hab ich euch eigentlich schon erzaehlt dass die Nepalesen immer und ueberall
spucken - da kennen Sie gar nichts. Im Bus zum Fenster raus oder sogar auf
den Boden - die Frauen wie die Maenner - mhhh.. lecker.

An meinem letzten Tag in Kathmandu habe ich dann Nyima, meinen Mittelsmann,
und Kristina (eine Schweizerin) getroffen. Nyima hat mir einen Platz in
einem Kloster organisiert wo ich Tibetische Moenche unterrichten werde. Wir
haben also den Bus nach Pokhara genommen - fuer 200 Kilometer benoetig er
ca. 7 Stunden. Unterwegs mussten wir diverse militaerische Checkpoints
passieren. Touristen und nicht Nepalesen durften im Bus sitzen bleiben - die
anderen mussten den Checkpoint zu Fuss passieren. Kurz vor Pokhara gab es
einen Stau - eine Explosion war zu hoeren - upps was war das? Ploetzlich
Militaerhelikopter, was ist den jetzt los? Minuten spaeter eine zweite
Explosion.... Maoisten hatten eine Art Bombe unter einer Bruecke plaziert,
dass Militaer brachte sie kontrolliert zur Explosion. Also easy, weiter nach
Pokhara.

Dort habe ich dann mal zwei Tage an der Lake Side (Touristenviertel)
verbracht, bevor mich Nyima in abgelegen tibetisch Kloster fuehrte. Wir
mussten mit meinem ganzen Gepaeck laufen - da von den Maoisten ein 5
Taegiger Streik ausgerufen wurde um die bevorstehen Wahlen zu verhindern.
Alle Geschafte waren geschlossen, keiner getraute sich irgendwas zu tun -
kein Bus kein Taxi, nada.

Wusstet Ihr eigentlich das in Nepal hauptsaechlich die Frauen hart arbeiten
und die Maenner stinkfaul sind? Oder das die Nepalesen nach westlichen
Werten streben (vorallem USA und Japan). Komischerweise gibt es viele
Westler die nach asiatischen Werten streben (Buddhismus etc.)
Ein Franzose der neben mir im Bus sass und seit kurzem mit einer Nepalesin
verheiratet ist sagte zu mir: 'Die Nepalesen sind einfach hohl. Sie haben
nichts wonach sie streben, denn nach ihrem Glauben werden sie eh
wiedergeboren und haben noch manches Leben - wieso also was erreichen - wir
haben ja Zeit'.
Ah ja Waschmaschinen kennen sie hier auch nicht - so habe ich meine Waesch
zusammen mit Nyima und anderen Tibetern am Fluss mit Seife gewaschen,
anschliessend auf den Steinen trocknen lassen. War irgendwie noch lustig...

Im Kloster sind Moenche zwischen 5 und ca. 22 Jahren. Ich unterrichte die 3
oberen Stufen - die ganz kleinen darf ich leider nicht da sie noch nicht so
gut Englisch sprechen. Ich unterrichte Englisch und Sience
(Allgemeindbildung). Die ersten Tage hatte ich keine Schulbuecher und musste
improvisieren. So habe ich ihnen was ueber die Schweiz und sie mir ueber
Mustang, ein autonomes Koenigreich in Nepal wo die meisten der Moenche
herkommen, erzaehlt.

Die Moenche beten eigentlich von 6.00 Uhr morgens bis 21.30 abends.
Dazwischen haben sie Schule - ein hartes Leben. Zum Fruehstueck essen wir
gekochtes Gemuese mit einem ungesalzenen Fladenbrot mit Buttertee. Ich lasse
das Gemuese und den Buttertee weg, stattdessen bekomme ich Erdnussbutter und
normalen Tee (Tee mit Milch gekocht). Zu Mittag gibt es eigentlich immer
Dhal Baat (Reis mit Linsensauce), zum Abendessen gibt es immer Tukpa eine
Art Nudelsuppe. Ich freue mich schon aufs Wochenende wo ich zur Lakeside
fahren werde um Fleisch zu essen....

Ich werde vermutlich noch bis Ende Maerz im Kloster bleibe und dann fuer ca.
20 Tage trekken gehen.

Also machts gut!
Liebe Gruesse
Beat Leuenberger