Hallo,
zuerst moechte ich mich entschuldigen, anscheinend haben nicht alle meinen letzten Reisebericht von den Philippinen erhalten. Auch wurden diverse emails an mich und von mir nicht zugestellt (Scheiss GMX!). Wenn moeglich unbeantwortete emails einfach nochmals senden...
in diesem Reisebericht:
- von barbarischen Begreaebniszeremonien
- vom 'paradiesischen' Bali
- und gebrochenen Nasen
Sulawesi
Ich verliess die Philippinen per Boot nach Malaysia, wo ich mir kurz ein indonesisches Visa besorgte und mich dann in einer riesen Faehre einquartiere um nach Sulawesi, Indonesien, zu gelangen. Sulawesi ist eine riesen Insel (ca. 4mal so gross wie die Schweiz) die bekannt fuer ihre Begräbniszeremonien ist. Obwohl ich wiedermal ausserhalb der Hochsaison unterwegs war, hatte ich die Gelegenheit einer kleinen Totenzeremonie in Tana Toraja (Region) beizuwohnen.
Die Torajas bezeichnen sich als Christen, deshalb gibt es ab und zu Ausschreitungen mit der restlichen muslimischen Bevoelkerung auf der Insel. Fuer mich machte es mehr den Eindruck als wuerden die Torajas das Christentum als Deckmantel fuer ihren traditonellen Glauben benuzten.
Die Toten werden erst mal in einem Sarg in einem traditionellen Holzhaus aufbewahrt. Wenn das Geld fuer ein Beerdingunsfest zusammengespart wurde und jeder der verwandten Zeit hat, was Jahre dauern kann, wird ein ca. 3 taegiges Fest mit Stierkaempfen, Taenzen und Tieropfern organisiert. Wenn die Person wohlhabend war wird sie zur letzen Ruhe in ein in Stein gemeisseltes Grab getragen.
Irgendwie hatte die Zeremonie was barbarisches. Die Stierkaempfe waren interesannt anzuschauen, aber als dann ein junger Bueffel geopfert wurde und die Deppen versuchten mit einem stumpfen Messer seine Kehle aufzuschneiden wurde ich betruebt. Ich musste mit ansehen wie dieses Tier langsam ausblutete, versuchte zu atmen (durch die aufgeschlitzte Kehle), versuchte immerwieder aufzustehen.... ach es dauerte einfach ewig bis es endlich tot war. Ich war froh nicht vom gekochten Schweinefleisch essen zu muessen (siehe Bilder), denn die Zubereitsungsart warf mir zahlreiche Fragen auf. Ist das hygiensich vertretbar? Schmeckt das nicht verkohlt?
Ich besuchte zahlreiche wunderschone traditionelle Langhaeuser deren Daecher die Form eines Bootes aufweisen. Die Haueser werden komplett aus Holz (ohne Naegel) erstellt und dienen als Reisspeicher. Auch wurden mir zahlreiche Grabkammern aus Stein gezeigt, vor deren Eingang eine Holzfigur mit dem exaktem Abbild des Gesichtes des Toten, zur Bewachung des Grabes steht.
BALI
Die Erwartungen an Bali waren gross, viele Schweizer schwaermen davon... sehr wahrscheinlich waren sie noch nie da, he he
Ich zumindest war richtig entaeuscht! Was ich auf Bali vorfand war nicht etwa ein Suedseeparadies sondern vielmehr ein durchschnittlicher Strand mit vielen Wellen, die das Baden nicht gerade angenehm machen. Kuta, das Touristenzentrum, bietet jedem etwas, Luxusresorts sowie Backpackerunterkuenfte. Ich fand viele Touristen vor, obwohl mir gesagt wurde, dass vor den Bombenanschlaegen von 2002 noch viele mehr hier waren! Bali ist vor allem shoppen und surfen, zahlreiche junge Leute aus aller Welt (vorallem Australien) zieht es hier her um die perfekte Welle zu reiten. Diverse originale Markenartikel sind hier extrem guenstig zu haben.
Die Balinesen sind Hindus, dies ist besonders, da das restliche Indonesien groesstenteils muslimisch ist. Ueberall auf der Insel findet man Hindutempel, der groesste davon ist Pura Besakih, Balis Muttertempel, im Herzen der Insel. Fast vergeht kein Tag wo nicht irgendwo eine Zeremonie gefeiert wird, taeglich werden Opfer gebracht in From von handgeflochtenen Schalen mit Blumenblueten, die an bestimmten Plaetzen im und vor dem Haus gelegt werden. Man kann sie nicht uebersehen und sollte sich vorsehen darauf zu treten.
Eigentlich wollte ich mir ein bisschen Urlaub vom ewigen herumreisen goennen, surfen, party, surfen, so etwa war der Plan. Aber es kamm alles anders. Gleich am ersten Tag lernte ich am Flughafen eine Balinesin kennen die in Deutschland wohnt. Wir teilten uns ein Taxi und verabschiedeten uns ohne Kontaktdaten auszutauschen. Wie es der Zufall wollte traff ich sie am selben Abend in der Disco wieder an....und ja seither waren wir ein Paar. Sie zeigte mir die Insel, nahm mich zu Zeremonien mit, fuehrte mich in die balinesische Kultur ein - 7 Wochen lang, bis sie wieder nach Hause musste.
Meine Surfkuenste habe sich seit den Philippinen nicht wirklich verbessert, manchmal hasse ich diese Wellen, sie waschen mich durch als waere ich in einer Waschmaschine ;). Die Insel bietet nicht nur Straende sonder auch Berge oder besser Vulkane, Seen und wunderschone Reisterrassen.
Tja, dann ist es halt mal passiert - irgendwie war ich komplett besoffen - fuenf Uhr morgens in einer Disco. Der Balinese - Statur a la Terminator, lange gewellte Haare, Tatoos und all die weiteren Klischees eines Volltrottels verstand keinen Spass oder suchte Aerger. Ich konnte mich in meinem Suff eigentlich nicht gross wehren und wie es genau vor sich ging weiss ich auch nicht mehr - aber ploetzlich hatte ich eine gebrochene Nase. Musste sie mir richten lassen, bin nun auf dem Weg zur Besserung.
Fast Facts:
- hier wird wieder scharf gegessen
- Indonesiens Bevoelkerung 225 Mio. (viertgroesste)
- Rupiah ist die Waehrung - gleich wie in Indien und Nepal
- 1 CHF ca. 7000 Rupiah - mein Zimmer mit Pool 50,000 Rupiahs
- in der Tat wurde der Hinduismus von Indien hergebracht
- satu lagi Bintang was soviel heisst wie bitte noch ein Bintang (Biername)
Am 20. Juni werde ich nun definitv nach Australien, Perth fliegen. Bis dahin werde ich hoffentlich endlich dazu kommen Komodo und Lombok anzuschauen. Seit kurzem habe ich wieder ein Mobiltelefon, meine indonesische Nummer lautet +6281337780814.
Wunsche dir einen schoenen Sommer und eine angenehme Zeit.
Liebe Gruesse
Beat
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