China (7-20.11.06)
In Peking wehte mir um morgens um sechs am Flughafen eine bitter kalte Brise entgegen – die acht Grad Celsius fuehlten sich sehr eisig an, wenn man kurz zuvor noch im 30 graedigen Bangkok war. Die Strassen von Peking gaben mir nicht wirklich ein warmes Gefuehl, ein Betonbunker nach dem anderen, keine Farben an den Hauesern – ein Betonmeer! Unmenschliche Ausmasse von gleichfoermigen Wohnhauesern, 8 spurige Strassen die ein fast staufreies reisen fuer die 12 Millionen Pekinger ermoeglicht. Im Zentrum der Altstadt, in einem der zahlreichen Hutongs (engen Gassen) fand ich ein super Gasthaus.
Gleich am ersten Tag machte ich mich zum Tian’anmen Platz und zur verbotenen Stadt auf. Mir präsentieren sich Tempel und Tore von ueberdimensionalen Ausmassen. Aber dann geschah was eigentlich nicht passieren sollte, ich ging einem Gaunerpaerchen auf den Leim. Sie kamen mit mir ins Gespraech, wir gingen in ein traditionelles Teehaus Tee probieren, die Tee aufbereitung und der Tee selbst war wirklich wunderbar, aber als uns dann die Rechnung prasentiert wurde ging mir ploetlich ein Licht auf. Ich musste fuer das Spektakel rund 70 Franken hinblaettern – was fuer chinesische Verhaeltnisse einen Haufen Geld ist. Ich habe mich fuerchterlich ueber mich selbst geaergert, aber habe wiedermal dazu gelernt...
Neben diversen schoenen Tempeln und Gaerten war die Wanderung auf der grossen Mauer von Jinshanling nach Simatai ein Highlight. Die Terrakotta Armee in Xian hat mich ein bisschen entauescht, dafuer war das Shaolinkloster mit Kampfvorfuerhungen ein Leckerbissen (ich war ja schon immer ein Kampfsport Fanatiker).
Nach dem ich bei Luoyang die in Fels gehauenen Hoehlen, mit buddistischen Motiven, verinnerlicht hatte ging ich per Zug weiter nach Shanghai. Shanghai ist Chinas Finanz- und Geschaftszentrum und wichtigster Hafen. Am Bund (Flaniermeile) entlang des Huangpu Flusses kann man noch einige Gebauede aus Kolonialzeiten bestaunen, was aber viel mehr Eindruck macht sind die riesen Wolkenkrazter, der Fernsehturm und glaenzende Geschauftsgebaeude – die chinesische Regierung probiert mit allen Mitteln Shanghai mit Hong Kong konkurrenzfaehig zu machen. Die riesiege Einkaufsstrasse (Nanjing Road) wurde zum einzigen Spiessrutenlaufen, alle 10 Meter probierte mir jemand eine schweizer Uhrenkopie oder andere Markenartikel Kopien zu verkaufen, ich hatte am Abend doch fast einen steifen Nacken vom ewigen Nein nicken :-)
Fast Facts:
- Chinesen haben keinen Anstand, in der Ubahn oder Bus werden die Passagiere nicht aussteigen gelassen, nein es wird gleich bei den Seiten reingedrueckt!
- Rauhe Umgangsart, die Sprache hat etwas aggresives
- Nichtsdestotrotz sind die Menschen eingentlich freundlich und hilfsbereit
- Peking ist fast ueberorganisiert, beklemmende Ordnung
- grosse Staedte wurden im Rahmen von kommunistischen Jahresplaenen aufgezogen
- In den meisten Staedten sind Mc Donalds und Co. vertreten
- Riesiege Internecafes mit hunderten von jungen Chinesen die irgendwelche Computerspiele spielen und sich laut zuschreien
- generell ist die Kluft zwischen Arm und Reich riesig. z.B. riesige Einkaufzentren mit Markenartikeln und blinkende Hochhaueser nicht unweit davon runtergekommene Buden wo tausende von Leuten leben
- Leute starren einem ungeniert an.
- Es wird wieder gerozt und gespuckt
- Privatsphare gibt es auf einigen offentlichen Toiletten nicht, keine Trennwaende und so...
- die Kleinkinder tragen Hosen die um die Genitalien und Po offen sind, ich nenne sie „Scheisshosen“
Fuer mich persoenlich machte es den Eindruck das der Kommunismus die chinesischen Traditionen zerstoert hat. Man findet kein China vor das man vielleicht aus Kungfu oder anderen traditionellen Filmen kennt. Auch das Essen ist an den meisten Orten nur halb so gut wie in einem unserer europaeischen chinesischen Restaurants. Was hat der Kommunismus mit meinem KungFu China gemacht?
Hong Kong (21-28.11.06)
Kurze Zugfahrt von Shanghai, nur 26 Stunden, he he, und da war ich auch schon in Hong Kong. Da HK eine Sonderverwaltungszone von China ist, wird es immer noch als eigenes Land behandelt. Das heisst ich reiste offiziel aus China aus, damit war dann mein China Visum futsch, und offiziel in HK ein. Tja was soll ich zu HK sagen, es ist schon fast krank wieviele Leute auf engen Raum zusammen leben. Die Strassen sind meistens mit Leuten ueberfuellt, Einfamilienhaueser habe ich kaum gesehen, in HK dominieren Hochhaueser die Landschaft. Trotdem gibts ruhigere Plaetze und schoene Straende wenn man das Zentrum verlaesst. Fuer mich ist HK ein riesieges Einkaufszenter, wo es saemtliche Markenartikel der Welt zu kaufen gibt, Armani und Co. lassen gruessen. HK wurde stark von den Englaendern gepraegt, fuer mich eine Erleichterung, es wird wieder Englisch gesprochen, Strassennamen und Busstation sind auch in Englisch beschriftet und in jeder Ecke ist ein Shop oder ein gutes Restaurant mit englischer Speisekarte zu finden. HK wird hauptsaechlich von Kantonesen bewohnt. Ich war beim Pferderennen, bei einer chinesischen Wahrsagerin, auf dem Peak, im Ocean Park (ein Vergnuegungspark wo ich wie ein kranker den Lift benuetzt habe, ja ihr wisst schon diese Bahn wo man in einem Sitz hockt und dann in freiem Fall in die Tiefe stuerzt).
Macau (28-30.11.06)
Macau wurde von den Portugiesen gepraegt. Es war ein wichtiger Stop auf der Handelsroute von Europa nach Japan. Auch heute wird immer noch protugiesisch gesprochen. Uberall wird gebaut, Macau lebt vom Gluckspieltourismus, das es im Gegensatzt zu China legal ist. Ich versuchte mich auch kurz an in einem der zahlreichen Casinos an einem einarmigen Banditen...meinen Gewinn hatte ich schnell wieder verspielt :(
Ich wuensche euch eine besinnliche Adventszeit (dreht mir ja nicht durch) und frohe Weihnachten und selbstverstaendlich ein gute neues Jahr (falls man sich nicht mehr hoert!)
Liebe Gruesse aus Ho Chi Minh City (Saigon), Vietnam
Beat
PS: Fotos folgen spaeter, irgend so ein Trottel hat die Fotocds nach Hause geschickt ohne zuvor einige Bilder zu extrahieren, tss tsss tss
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