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drei sehr unterschiedliche Länder
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Reiserbericht vom 3. November 2006
von Bangladesh über Thailand nach Japan


Asalam alekium, Sawadee khap und Konichiwa

Hoffe wie immer das es euch allen Gut geht. Vielen Dank an alle die mir zum Geburtstag gratuliert haben. Ich muss leider gestehen, das mein Mobile in Nepal in die Brueche gegangen ist und saemtliche Telefonnummern und Geburtsdaten weg sind. Bitte verzeiht mir also, wenn ich euren Geburtstag vergessen habe oder werde...


BANGLADESCH
Das muslimische Bangladesch war definitiv ein spezielles Erlebnis. Ich war weit und breit der einzige Tourist, kam mir teilweise verloren vor. Gluecklicherweise hatte ich im Bus von Kalkutta nach Dhaka zwei Bangladeshi getroffen die sich liebevoll um mich kuemmerten. Sie organisierten ein Hotel fuer mich und riefen mich an um zu fragen ob es mir auch gut gehe - wirklich liebenswert.

Der eine von Ihnen verkauft Zaubererzubehoer, so fand ich mich in seinem Buero wieder wo mir sein Assitent Zaubertricks zeigte. Als ich dann meine wenigen Kartentricks zeigte kamen sie aus dem Staunen nicht mehr heraus.

Die Luftverschmutzung in Dhaka ist grauenhaft, dicker Smog ueberall, tausende von Fahrradrikschas die die Strassen blockieren und ewiger aber ewiger Stau!

Gluecklicherweise fand in der Mosche neben meinem Hotel ein ca. 3 taegier Gottesdienst statt. Das bedeutete fuer mich Alah beschallung ueber mega Lautsprecher von frueh bis spaet..

Die Fahrt in die Sunderbans, dem weltweit groessten Mangrovenwald, legte ich in der sogenannten Rocket (Expressfaehre) zurueck. Ich genoss meine Aircon-Kabine mit Bett und TV inklusive den indischen Filmen die gezeigt wurden. Auf Deck wollte jeder mit mir reden, hatte eine interessant Unterhaltung mit einem aelteren Herrn.

In den Sunderbans angekommen nahm ich mir einen Guide, der eine Bootsfahrt in den Mangrovenwald organisierte. Es gab Krokodile, Rehe und verschieden Baume zu sehen, der Wald ist auch das Zuhause des bengalischen Tigers. Der Guide lud mich dann zu sich nach Hause ein, ein Haus in dem nicht mancher Schweizer wohnen wuerde! Nur ein paar duenne Holzwaende, Lehmboden und ein Palmblaetterdach - dafuer aber einen Deckenventilator. Natuerlich kam seine Frau, Grossmamma und die ganze Nachbarschaft angetanzt um den Touristen zu sehen. Als ich dann mit den Kids zu bangladeshi Popmusik getanzt habe war die Party voll am laufen ;-)

Zurueck in Dhaka lernte ich einen Textilverkaufer kennen, nach einem kurzen Gesprach missbrauchte er mich um bei seinem Produzenten Druck zu machen. Ich gab mich am Telefon als Kauefer aus und drohte die offene Bestellung zu annulieren wenn er die Transportkosten nicht uebernehme. Ziel erreicht!

Bangladesch ist das Land der Fluesse, Pfahlhausern, Fahrradrikschas, nicht englischsprechenden aber super hilfsbereiten und freundlichen Leuten. Trotzdem war es mir zu anstrengend die ganzen Trips zu organisieren, war auch nicht in der Laune, da meine Beziehung heftig am kriseln war. So beschloss ich zwei Kollegen, die in Thailand arbeiten, zu besuchen.


THAILAND
In Bangkok angekommen hatte ich das Gefuehl auf einem anderen Planet gelandet zu sein. Wow, ploetzlich sah ich richtige Strassen mir richtigen Autos und hey keine einzige Fahrradrikscha. Kein Gehupe, alles so sauber und organisiert, definitiv, ich war zureck in der Zivilisation.

Die Khao San Road wimmelte von Travellern aus aller Welt, aus den Lautsprechern droehnte westliche Popmusik - fuer mich ein wirklich krasser Wechsel.

Auf Ko Samui, beendeten Nicole und ich unsere Beziehung - schwierig via Telefon und email, aber es gab keine andere Moeglichkeit. Trotzdem versuchte ich das Strandleben und die Sushiessen mit Steffen, meinem Exarbeitskollegen, zu geniessen. Mit zwei Berlinern fuhr ich auf Ko Phangan zur beruehmten Vollmondparty (Openair am Strand), wir soffen Vodka Redbull aus Eimern und tanzten bis es wieder hell wurde.

Auf Ko Tao goennte ich mir ein paar Tauchgaenge. War schoen wiedermal die Unterwasserwelt zu geniessen. Am Chumphon Pinnacle kann man eigentlich jeden Tag Haie sehen, klar aber als ich unten war hatten sich alle verzogen. Als mein Kumpel am naechsten Tag da war sah er natuerlich welche..

Kurzer Besuch bei meinem anderen Freund in Bangkok, altersbedingte Trennung von meinen Sandalen die ich schon im 2004 in Thailand benutzt hatte (schluchz) und dann gings weiter nach Japan. Uebrigens der brandneue Flughafen in Bankgok ist zwar wunderschoen anzuschauen aber eine totale unnutzbares Ding. Was mir aufgefallen ist: nicht genuegen Sitzplaetze und Abfalleimer, die Kolonne der Fluggaeste die auf ein Taxi warten ist groesser als beim alten Flughafen. Die haben tatsaechlich nur einen Schalter! Zuwenige Lifte, Ankunftshalle zu klein.... Nun gut, Hauptsache er ist schoen anzuschauen.


JAPAN
ui teuer..., ja es ist definitiv teurer als andere asiatische Laender aber im Vergleich zur Schweiz immernoch billig. Transporte sind das einzig wirklich teure.

Als erstes erinnerte mich Japan ein bisschen an die Schweiz, maessige Temperaturen, saubere frische Luft (ausser in Basel ;-), zivilisierte Leute und gruene Waelder.

In Tokyo rennt jeder mit dem Anzug rum, die Maedels sind elegant und top sexy gekleidet und dazu noch super schlank. Ich sag euch das ist nichts fuer schwache Maennerherzen. Manchmal hat man Muehe die Mutter von der Tochter zu unterscheiden. Gut es gibt viel weisses Bein zu sehen, das laueft bei mir schon unter Kaesebleich aber die Japaner spinnen auf weiss! So bald sich die Sonnen nur ein bisschen zeigt werden die Regenschirme gespannt um ja keinen Sonnenstrahl abzukriegen. Und noch was, ueberall in der Oeffentlichkeit werden Spiegel gezueckt, wird gekaemmt, geschminkt. Ein eitles Volk diese Japaner - es wird Wert auf das aeusseres gelegt!

Nahrung nehme ich nun mit Staebechen auf - was mir bei all diesem leckeren Sushi und Sashimi gar nicht schwer faellt. Es wird viel japanischer Reis (ja keine Importe), verschiedene Nudeln, und Unmengen roher Fisch gegessen. Habe alles moeglich und unmoeglich gegessen, aber was ich wirklich keinem empfehlen kann ist der giftige Pufferfish (Fugu) - der Geschack war einfach scheusslich und als mir dann auch noch die Haut diese Fisches aufgetischt wurde musste ich freundlich ablehnen..

Nach ein paar Tagen Tokyo zog ich weiter nach Hakone um den beruehmten Mount Fuji zu sehen. Klar doch, dass es bewoelkt war und sich diese kleine Scheisser (3700 Meter) nicht zeigte. Dann meine erste Uebernachtung in einem Ryokan (traditionelle japanische Unterkunft). Waende mit Schiebetueren, schlafen auf dem Boden, sagt euch doch was oder? Die hatten auch ein Onsen (ein Bad das von einer heissen Quelle gespiesen wird) und scheisse war das heiss, ich hielt es gerade mal 15 Minuten aus, aber die Japaner lieben es. Beim Nachtessen im Restaurant lernte ich zwei besoffene Grosis kennen, die mir auch noch ein bisschen Sake einschanken, als sie dan gingen schickte mir die eine ein Kuesschen zu....ich glaube ich bin verliebt ;-)

Entlang der Suedkueste fuhr ich dann nach Kyoto wo ich einige der ca. 2000 Tempel besuchte. Einige davon haben wirklich wunderschoene erholsame Gaerten. Hatte das Glueck in ein Vollmondfest hineinzulaufen wo gebetet, musiziert und getanzt wurde. Gratis eine traditionelle Show, man war ich gluecklich.
Die japanischen Tempel unterscheiden sich stark von anderen buddhisitschen Tempeln die ich zuvor gesehen habe. Besonders markant sind die Daecher, viel dunkles Holz, wenig Prunk von aussen, viel Gold im innern.

Fast Facts:
- viel teuere deutsche Autos auf den Strassen Japans
- viele alte Leute (Geburtsrate liegt bei 1,5 oder so..)
- die Landschaft zeigt sich huegelig (70% der Gesamtflaeche)
- Was zu tun in Falle eines Erdbebens steht in jedem Hotel geschrieben, uups..
- kaempfe mit japanischen Tastaturen und vor allem japanisch sprachigen Programmen
- an jeder Strassenecken im Zentrum stehen Personen die sich den Hals rausschreien um Werbung fuer irgenetwas zu machen, oder sie versuchen dir einen Flyer in die Haende zu druecken
- Nudeln muessen geschluerft werden
- Nase schneuzen ist verpeont
- Zuege, Metro und Busse sind sauber und puenktlich wie ein schweizer Uhrwerk!
- Abfaelle werden getrennt, ueberall Rauchverbote
- Junge Typen lesen zu Hauf Manga Comics im Einkaufsladen, muss so ne Art Volksport sein
- Teddybaeren und kitschiges Zeugs gehort zur Grundausstattung einer Japanerin
- In jedem Ort gibt es hunderte von Spielsalons (Patchinko) die rege genutzt werden


Japan hat mich mit neuen Impressionen uberflutet und zum denken angeregt. Der zweite Weltkrieg wirkte sich tief in die Psyche der Japaner aus. Es wird von einem Amerikaner-komplex gesprochen. Bis von wenigen Jahren waren die Japaner ziemlich verschlossen gegenueber Westlern und wollten dem westen vorallem Beweisen das sie auch erfolgreich sein koennen. Der Erfolgsdruck der von den Eltern auf die Kinder ausgewirkt wird ist sehr gross, vom Arbeitgeber laenger als eine Woche Ferien zu kriegen ist normaerweise nicht moeglich.

Die Toiletten mit gewaermeten Sitzen, PoPo Spuelung mit verstellbarem Wasserdruck sind einfach der Hit und fast ueberall verfuegbar. Aber ploetlich findet man sich an Orten wieder wo nur Toiletten Japanese Style verguebar sind, d.h. es wird gekniet wie in anderen Asiatischen Laendern auch..

Ich habe einige Orte in Japan gesehen (Tokyo, Hakone, Fukuoka, Kumamoto, Nagasaki, Hirado, Tottori, Yokohama) aber davon ist mir Kyoto wirklich ans Herz gewachsen. Die Stadt ist nicht riesig (1,5 Mio.), bietet unendliche Gaerten, Tempel und Parks. Ein weiteres Highlight war ganz klar das Aquarium in Osaka wo es u.a. einen Walhai zu sehen gibt!

Und ich hatte einige interessante Begegnungen, es fing schon im Flieger von Bankok nach Japan an, wo ich von einer jungen Frau fuer ein Wochenende in ihr Haus eingeladen wurde (ohne Hintergedanken). Meinen Geburtstag habe ich mit zwei Maedels gefeiert die ich einen Tag zuvor kennengelernt habe, schraeg he? Und in Tottori wurde ich von einem Optiker zum Nachtessen eingeladen - wir betranken uns zusammen und hatten ein wirklich gutes Gespraech.

Wie gesagt, viele viele neue Impressionen. Obwohl Japan ein tiefes Loch in meine Reisekasse gerissen hat, muss ich sagen, dass es sich definitiv gelohnt hat!

Bin momentan zurueck in Bangkok, wo ich am Dienstag einen Flieger nach Peking nehmen werde. Ich glaube ich muss mir noch einen Pullover kaufen...koennte kalt werden in China.

Machts gut! Sayonara und viele liebe Gruesse
Beat